Kategorien
Politik

Live-Übertragung: Trumps Amtseinführung im deutschen Fernsehen

Heute findet die feierliche Amtseinführung von Donald Trump statt. Viele Deutsche blicken mit der Hoffnung, es werde sich etwas ändern, gebannt nach Amerika und wollen die zweite Amtseinführung verfolgen. Eine offizielle Einladung zur Amtseinführung bekam der deutsche Botschafter Michaelis (Die Grünen). Der tat seinem Unmut, über die Einführung Trumps in einem Drahtbericht an Bärbock, Luft. Er spricht von „der maximalen Disruption, des Aufbrechens etablierter politischer Ordnung und bürokratischer Strukturen sowie seine Rachepläne bedeuten letztlich eine Neudefinition der verfassungsrechtlichen Ordnung.“

Heute wird der neue US-Präsident Donald Trump zum zweiten mal vereidigt und die Deutschen blicken gespannt nach Amerika. Auf verschiedenen Sendern kann die Amtseinführung aus Deutschland verfolgt werden. Alice Weidel hat die Einladung wegen dringender Wahltermine zurückgewiesen – dafür aber Tino Chrupalla.

Amtseinführung von Donald Trump – livebeim ZDF mit deutscher Übersetzung.

Sind denn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, die Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sowie (noch) Bundeskanzler Olaf Scholz eingeladen? Offensichtlich nicht – bei der NZZ heißt es dazu:

In Berlin heisst es beschwichtigend, dass bei diesem Anlass traditionell nur die Botschafter teilnähmen. Das stimmt zwar, ist aber nur die halbe Wahrheit. Trump hat etliche Staats- und Regierungschefs nach Washington eingeladen – auch aus Europa, aber eben nicht aus Deutschland.

Agenda Trump 2.0

Vor Ort (falls es keine Überraschung gibt), wird der ranghöchste Vertreter der Bundesregierung der deutsche Botschafter in den USA, Andreas Michaelis (Die Grünen), sein. In einem fünfseitigen Drahtbericht an das Außenministerium von Annalena Baerbock schreibt Michaelis mahnende Worte:

[…] der maximalen Disruption, des Aufbrechens etablierter politischer Ordnung und bürokratischer Strukturen sowie seine Rachepläne bedeuten letztlich eine Neudefinition der verfassungsrechtlichen Ordnung. […] maximale Machtkonzentration beim Präsidenten zulasten von Kongress und Bundesstaaten […] Demokratische Grundprinzipien sowie checks and balances (Kontrolle und Ausgleich) werden weitestgehend ausgehebelt, Legislative, Gesetzesvollzug sowie Medien ihrer Unabhängigkeit beraubt und als politischer Arm missbraucht, Big-Tech erhält Mitregierungsgewalt. […] Es bleibt aber die Gefahr schwer umkehrbarer Präzedenzen, einer Aushöhlung rechtsstaatlicher Grundsätze sowie nachhaltigen Schwächung der Institutionen, von der auch die Justiz nicht verschont bleiben wird . […] Recht und Justiz nur akzeptieren, wenn es seinen Zwecken dient, und hierzu alle Mittel einsetzen.

Die Angst vor Trump scheint groß, im BR Artikel heißt es dazu:

„Der Angriff ist diesmal mit dem Playbook des Project 2025 deutlich orchestrierter und rechtlich wasserfester“, schreibt Michaelis im Vergleich zu Trumps erster Amtszeit von 2017 bis 2021. Die für Tag eins erwarteten Beschlüsse seien von langer Hand durch Anwälte vorbereitet. Trumps Führungsteam sei „bereit, rechtliche Graubereiche und Schlupflöcher zu nutzen“ und auf die vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten „dem Präsidenten bescherte zusätzliche Macht und Immunität zu setzen“.

Zwar würden sich unter anderem Demokraten, Zivilgesellschaft und Medien „intensiv gegen T.’s Angriffe auf föderale, demokratische und rechtsstaatliche Festen“ vorbereiten, heißt es in dem Schreiben, angesichts professioneller rechtlicher Planung werde es aber deutlich schwerer, Trumps Maßnahmen vor Gericht ein schnelles Ende zu setzen. „Zudem lassen Drohungen, befürchtete Sanktionen und das Vorgehen gegen Kritiker den Widerstand bereits schwinden“, analysiert Michaelis. 

Tino Chrupalla habe wohl eine Einladung aus Washington erhalten:

AfD-Chef Tino Chrupalla reist nach eigenen Angaben zur Amtseinführung von Donald Trump am kommenden Montag (20. Januar). Er folge damit einer Einladung aus Washington, teilte Chrupalla der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Die Einladung sei aus Kreisen der Republikaner erfolgt. „Der Amtseinführung von Präsident Donald Trump beizuwohnen zeigt einmal mehr, dass wir unsere interessengeleitete Politik umsetzen“, erklärte Chrupalla. „Diese Präsidentschaft wird die Welt nachhaltig verändern.“

Sendetermine

ZDF: In einem fast zweistündigen „ZDF spezial“ überträgt das Zweite von 17.15 Uhr bis zur „heute“-Sendung um 19.00 Uhr live aus Washington. Antje Pieper und Elmar Theveßen kommentieren und analysieren. Ein zweites „ZDF spezial“ zu „Donald Trump zurück an der Macht“ fasst nach dem „heute journal update“ ab Mitternacht das Geschehen des Tages filmisch zusammen. 

ARD: Das Erste nimmt um 20.15 Uhr einen „Brennpunkt“ ins Programm, moderiert von Ellen Ehni. Danach um 20.30 Uhr kommt die 60-minütige Doku „Donald Trump – Schicksalsjahre eines Präsidenten“. Die Talkshow „Hart aber fair“ diskutiert im Anschluss das Thema „Comeback für Trump: Was kommt da auf Deutschland zu?“

RTL und ntv begleiten die Amtseinführung Trumps mit der gemeinsamen Sondersendung „Trump is back – Machtwechsel im Weißen Haus“. Gesa Eberl und Christopher Wittich melden sich um 17.30 Uhr mit Hintergrundinformationen und Reaktionen. Darüber hinaus berichtet ntv den ganzen Tag über mit mehreren „News Spezials“ und Live-Sendungen (15.00 Uhr bis 17.30 Uhr sowie 18.45 Uhr bis 23.40 Uhr) umfassend über die Inauguration.

WELT TV: Rund um die Amtseinführung berichtet Welt TV von 17.00 Uhr bis 22.05 Uhr deutscher Zeit live aus Washington und ordnet die Geschehnisse im Berliner Studio ein. US-Korrespondent Michael Wüllenweber und Reporterin Alina Quast berichten live aus Washington, im Studio führen die Moderatoren Carsten Hädler und Marie Droste durch den Abend. Zu Gast sind US-Journalist Erik Kirschbaum sowie der Politikberater Julius van de Laar.

PHOENIX: Der Ereigniskanal von ARD und ZDF, Phoenix, sendet von 14.00 Uhr bis 17.15 Uhr Live-Schalten in die USA. Geplant sind Gespräche mit Ralph Freund (Republicans Abroad Germany), Annika Brockschmidt (Historikerin und freie Journalistin) und Politikwissenschaftlerin Cathryn Clüber Ashbrook. Von 17.15 Uhr an übernimmt Phoenix die ZDF-Sendung, jedoch mit Einblendung von Gebärdensprache. Von 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr folgen weitere aktuelle Einordnungen, Reporter Marc Steinhäuser meldet sich aus Straßburg. Auch ein Gespräch mit dem Vorsitzenden der Atlantik Brücke, Sigmar Gabriel, ist geplant.

SAT.1 UND PROSIEBEN: Sat.1 und ProSieben berichten ausführlich in ihren „:newstime“-Nachrichtensendungen. Auf der gemeinsamen Plattform Joyn kann man zudem live die Amtseinführung auf dem US-Sender CNN sehen.

4 Antworten auf „Live-Übertragung: Trumps Amtseinführung im deutschen Fernsehen“

„Wer ist diese Naomie Seibt?“

… @anonym, sie ist eine 1,0-Abiturientin, die: „als begabte Schülerin beim Wettbewerb Jugend forscht erfolgreiche Westfälin entwickelte sich im Laufe der Zeit in sozialen Netzwerken zunächst zu einer Kritikerin der Klimapolitik.“ (Tagesspiegel)

… @Jochen, nicht ganz: „Den vom Mensch verursachten Klimawandel redete sie klein, sie sprach dazu auf Konferenzen von Klimawandelleugnern. Rasch machte sie sich damit international den Namen einer deutschen Anti-Greta – das Gegenmodell zur Klimaaktivistin Greta Thunberg.“ (auch Tagesspiegel)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert