Emer Cooke war ihr Leben lang für die Pharmaindustrie tätig und trifft nun in der Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) als Direktorin Entscheidungen zur Impfstoffzulassung, Kontrolle und Wirksamkeit. Naheliegende Insidergeschäfte oder Vetternwirtschaft ist hierbei schwer zu bestreiten.
Die EMA missachtet dadurch, mal wieder, „Regeln“ der Unabhängigkeit, welche aber von unseren Politikern für den Ablauf der Impfstoffzulassung herangezogen werden.
Lang wird nun nur leider dieser Text, da man dieses Thema selbst in einer vereinfachten Version nicht wirklich kurz halten kann. Aber wir versprechen euch es lohnt sich.
Emer Cooke ist eine irische Pharmazeutin (Apothekerin), welche kurz vor den Prüfungsverfahren der Impfstoffe, also seit dem 16. November 2020, Direktorin der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) in Amsterdam ist. Dies wäre an sich noch nichts verwerfliches. Doch ist die jene Agentur, welche auch für die bedingte Zulassung unserer Impfstoffe zuständig ist.
Die EMA soll die Wirksamkeit und die Sicherheit von Arzneimitteln prüfen. Nur wenn die EMA ein Medikament als wirksam und sicher beurteilt hat, erteilt sie eine Genehmigung, nur mit dieser Genehmigung darf ein Medikament im europäischen Wirtschaftsbereich verkauft werden. Allerdings muss man hierbei erwähnen, die Dokumente und Studien welche die EMA prüft sind die der Pharmakonzerne und diese führen jene in Eigenregie durch.
Aber nun erst mal zurück zum Lebenslauf der Emer Cooke.
Zwischen 1985 und 1991 arbeitet Sie im irischen Pharmasektor, darunter zwei Jahre als pharmazeutische Gutachterin bei der irischen Arzneimittelbehörde.
1991 übernahm Ema Cooke die Funktion als Managerin für wissenschaftliche und regulatorische Angelegenheiten bei der EFPIA (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations), dem europäischen Dachverband der nationalen Verbände forschender Pharmaunternehmen sowie einzelner Pharmaunternehmen.
Kurz gesagt ein Europäischer Pharmaverband in welchem die europäische Pharma-Industrie organisiert ist – also ein Lobbyverband. In diesem Verband sind u.a. folgende Pharmafirmen Mitglieder:
- Pfizer
- Johnson&Johnson
- Astra Zeneca (Britisch schwedischer Pharmakonzern)
- GSK (GlaxoSmithKline – britischer Pharmakonzern) – bekannt aus dem Schweinegrippe Skandal
18.03.2021 „Die Impfung ist sicher und wirksam“, sagte EMA-Chefin Emer Cooke.
31.03.2021 „Nach dem jetzigen wissenschaftlichen Stand gibt es keine Belege, die dafür sprechen, die Verwendung dieses Impfstoffs in irgendeiner Bevölkerungsgruppe zu beschränken“, sagte EMA-Chefin Emer Cooke.
EMA missachtet dadurch die „Regeln“ der Unabhängigkeit
Der Jahresetat dieser wichtigen Behörde beträgt etwa 300 Millionen Euro. Der größte deutsche Pharmakonzern Bayer allein macht einen Jahresumsatz von knapp fünfzehn Milliarden Euro, das ist fast das Fünfzigfache.
Spätestens wenn man dann noch hört, dass der Jahresetat der EMA nur zu 14 Prozent von der EU finanziert wird, aber zu 86 Prozent von der Pharmaindustrie, weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll.
Sie missachtet seit Jahren immer wieder, nicht nur dadurch, die Regeln der personellen Unabhängigkeit:
Seitenwechsler – Drehtüreffekt
Die EMA wurde wegen ihren Fällen von Seitenwechslern schon mehrfach mit negativen Schlagzeilen konfrontiert. Die EMA rügte ihre Seitenwechsler im Nachhinein und wies auf die Richtlinien hin.
Der aktuellste und bekannteste Fall ist nun Emer Cook.
2013: Pharmalobbyist Marino wird Leiter der Rechtsabteilung
Stefano Marino (Italien) ist seit Juni 2013 Leiter der Rechtsabteilung der EMA (Stand 2014). Zuvor arbeitete er viele Jahre für die Pharmaindustrie. Zudem war Marino 2005-2013 beim Pharma-Lobbyverband Europäischer Verband der Pharmazeutischen Industrie (EFPIA) Vorsitzender des Ausschusses „Marken“.
2012: Vincenzo Salvatore – vom Leiter der Rechtsabteilung zur Pharmaindustrie
Vicenzo Salvatore (Italien) war Vorgänger von Stefano Marino und von November 2004 bis Juni 2012 bei der EMA als Leiter der Rechtsabteilung tätig. Nur eine Woche später trat er seinen Dienst bei Sidley Austin, einer US-amerikanischen Anwaltskanzlei, an. Salvatore sieht in seinem Wechsel kein Problem, denn: „there is nothing to stop people working in their field of expertise.“
2012: Xavier Luria – Leiter des Bereichs Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln wird Pharmaberater
Xavier Luria (Spanien) leitete bei der EMA den Bereich ‚Sicherheit und Wirksamkeit von Arzneimitteln‘ (Head of Sector Safety and Efficacy of Medicines).
2011: Thomas Lönngren: EMA-Direktor wird Pharmaberater
Thomas Lönngren (Schweden) war zehn Jahre lang geschäftsführender Direktor der EMA, bevor er 2011 ins Management von Pharmafirmen wechselte, deren Produkte er bislang beurteilt hatte. Lönngren wurde außerdem nicht-geschäftsführender Direktor der australischen Biotech-Firma CBio Limited.
Was diesen Seitenwechsel besonders bedenklich macht ist, dass Lönngren nun für Pharmakonzerne arbeitet, deren Produkte er vorher prüfen und gegebenenfalls vom Europäischen Markt nehmen sollte. Dabei berät er die Unternehmen auch dahingehend, wie ihre neuen Medikamente den Prüfungsprozess der EMA erfolgreich bestehen können – und diesen kennt Lönngren als ehemaliger Direktor wie kein Zweiter.
Die EMA genehmigte den Wechsel und vertraut auf die Integrität ihres ehemaligen Geschäftsführenden Direktors. Nachdem Im Januar 2012 publik wurde, dass Thomas Lönngren sein eigenes Beratungsunternehmen Pharma Executive Consulting Ltd. gründete, noch während er EMA-Direktor war.
Die EMA hat also keine verpflichtende Karenzzeit für ihre Mitarbeiter implementiert, die die Gefahr eines allgemeinwohlgefährdenden Interessenkonflikts bereits minimieren würde. Dies wäre aber eine Mindestanforderung, um die Interessen der Behörde und der Öffentlichkeit zu schützen.
Sinnvoller wäre es noch, einen Wechsel von EMA-Mitarbeiter zu Pharmakonzernen komplett zu unterbinden.
An der Unabhängigkeit der EMA kann man nach diesen Ausführungen zu Recht Zweifel hegen, wenn Berater der EMA nach Ausscheiden zu Pharmakonzernen wechseln.
Wir vom Corona Blog Team fragen uns, wieso diese unparteiische, unbestechliche Frau wie Emer Cooks wie von Zauberhand auf ihren Posten, im November 2020 – vor den Prüfungsverfahren – gesetzt wurde?
Vielleicht hat jemand unserer Leser näherer Informationen – info@corona-blog.net.
Lies dir hierzu gerne auch unsere beiden Beiträge „Altruismus der Pharmakonzerne die Menschen mit Impfstoffen zu versorgen?“ und „Deutschland Pharmaland Nr. 1 – wer mit Impfstoffen Geld verdient von BioNTech bis CureVac“ durch.
Aktuelle News, zu denen wir keine eigenen Beiträge veröffentlichen, findet ihr auf unserer neu eingerichteten Seite: News: Tagesaktuelle Artikel. Ihr findet diese entweder über den Reiter „Aktuelle Beiträge“ oder oben auf der Startseite als Link.
2 Antworten auf „Emer Cooke und Europäische Arzneimittel-Agentur, unabhängig bei Ihren Entscheidungen?“
Wie sich doch der Kreis schließt, Unabhängigkeit ist etwas anderes. Wenn die Pharmaindustrie so viel Geld in den Topf der Ema schmeißt besteht in meinen Augen ein Interessenkonflikt.
Sie schmeißen es nicht, sondern investieren es.
Wenn man in etwas investiert, dann hat man die Erwartung das es sich auszahlt (finanziell, materiell etc.).