Aber ist das wirklich im Alltag so dramatisch, wie es bei Lauterbach klingt? Was bedeuten diese Fälle für die Praxen der Kinderärzte aktuell? Covid spielt für Kinderärzte keine Rolle! Doch Karl Lauterbach warnt munter weiter und niemand bietet diesem Mann Einhalt.
Am 6. Mai 2021 ist Karl Lauterbach (SPD) mal wieder in einer Talkshow zu Gast. Bei Maybrit Illner spricht er von 7 Prozent Folgeschäden bei Kindern nach einer Infektion mit Corona Viren. Doch dieses mal rechnet die BILD Zeitung nach: Das sind keine 900 Kinder in Deutschland!
Ein Kinderarzt, Dr. Jakob Maske, welcher Tag täglich an der Basis arbeitet gibt Entwarnung.
Karl Lauterbach richtet seine warnenden und mahnenden Worte, als Politiker und als selbst ernannter Experte, in jeder Talkshow an die Bevölkerung.
Woher nimmt der Mediziner nur solche Zahlen? BILD fragte bei Lauterbach nach: „Die Zahlen sind noch vom unteren Ende. Sie beziehen sich auf Studien des britischen Office for National Statistics wie auf eine große italienische Studie, die sogar 12 Prozent Langzeitfolgen für Kinder errechnet hat, die an Covid-19 erkrankt waren.“ Keine Frage, Karl Lauterbach trifft einen wunden Punkt, wenn er sich über die Kinder Sorgen macht. Besonders die Entwicklung des Gehirns könnte beeinträchtigt werden, so der Politiker. „Die Abwehrzellen im Gehirn reagieren genauso wie alle anderen Abwehrzellen im Körper: Es ist eine Überreaktion, weil die Immunabwehr auf etwas trifft, was sie nicht kennt.“
Kein Wunder, wenn ein Arzt wie Dr. Maske also noch kein, und Dr. Karsten nur ein Kind mit long covid zu Gesicht bekommen hat.
Maske arbeitet selbst in einer großen Praxis für Kinder und Jugendliche gemeinsam mit zwei anderen Ärzten in Berlin. Rund 40.000 Kinder sind dort in der Kartei, pro Quartal bekommen die Mediziner zwischen 2500 und 3000 Kinder zu Gesicht. Trotzdem: „Wir betreuen kein einziges Kind mit Langzeitfolgen aus einer Covid-Erkrankung“, sagt Maske.
Das Gleiche bestätigt auch Dr. Martin Karsten, der eine ähnlich große Praxis in der Hauptstadt betreibt.
In der gesamten Zeit seien laut Dr. Karsten in Deutschland gerade mal 30 Kinder auf einer Intensivstation gewesen, von denen sechs starben. Die meisten von diesen hatten allerdings auch Vorerkrankungen gehabt. „Im Alltag eines Kinderarztes spielt Covid-19 als Erkrankung praktisch keine Rolle“, sagt Karsten.
Zumal oft auch die Begrifflichkeiten durcheinander gebracht werden. Während post covid sehr unspezifisch alles Mögliche infolge einer Erkrankung am Coronavirus sein kann (zum Beispiel Husten und Schnupfen ein, zwei Tage nach Ausbruch der Krankheit), geht es bei long covid um Langzeitfolgen, die auch mittel- oder langfristig das Leben eines Kindes beeinträchtigen können.
„Aber schon mittelschwere Symptome wie Geruchs- und Geschmacksverlust oder Fieber bei Kindern eine Woche nach Beginn der Krankheit sind sehr, sehr selten“, sagt Maske. Von der Hand weisen will der Arzt die Problematik nicht, sie müsse nur richtig eingeordnet werden.
Das Robert Koch Institut weist hier nur die Altersgruppe 0 bis 9 Jahre aus. In dieser 11.859 Kinder in Deutschland positiv getestet wurden (Stand: 4. Mai). Legt man die Erfahrungswerte der Briten (7 Prozent) hier zugrunde, beträfen eventuelle Langzeitfolgen hierzulande aktuell 833 Kinder.
833 von 7.688.346 Kindern (Stand: 31.12.2019): Das sind weniger als 0,01 Prozent aller in Deutschland lebenden Kinder in dieser Altersgruppe.
Kein Wunder, wenn ein Arzt wie Dr. Maske also noch kein, und Dr. Karsten nur ein Kind mit long covid zu Gesicht bekommen hat.
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Eine Antwort auf „Folgeschäden bei Kindern? Selten bis ganz selten. Doch Karl Lauterbach malt ein dramatisches Bild“
Hier noch ein Link dazu
https://m.youtube.com/watch?v=7LdwWGHbAJw