Mike Schuster (32) besetzt seit dem 1. Juni die neu geschaffene Stelle als „Associate Director Public Affairs“ beim Mainzer Pharmakonzern BioNTech. Vor seinem Wechsel auf die Pharmakonzernseite war er Referent beim Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa) sowie Referent im Büro von Jens Spahn (CDU) im Deutschen Bundestag. Nun arbeitet er für BioNTech direkt aus Berlin, wie er auf Twitter selbst verkündet.
Das heißt kurze Dienstwege und den direkten Draht zu Jens Spahn.
Der Gesundheitsminister Jens Spahn liefert jedenfalls weitere 9.999 Argumente, endlich schärfere Transparenzregeln und ein Lobbyregister umzusetzen!
Wie unabhängig Jens Spahn (Bankkaufmann und Gesundheitsminister) arbeitet, beweist die Vergangenheit und hier müssen wir gar nicht so tief graben. Bereits durch die Nähe zum Pharmamanager Markus Guilherme Leyck Dieken, welcher nun für die elektronische Patientenakte und das E-Rezept zuständig ist, bewies er einmal mehr die Nähe zu den Pharmakonzernen.
Und war es nicht die Firma (Burda GmbH) von Spahns Ehemann die Masken ans Gesundheitsministerium verkaufte? Der Ehemann von Jens Spahn leitet die Burda-Repräsentanz in Berlin.
War da nicht auch etwas mit dem Ehemann Zubeil von dem bekannten Virologen Streeck, der zu Spahns Ministerium wechselte?
Aber tun wir nicht so als wäre dies alles neu, denn seit November 2020 hat die EMA auch eine neue Direktorin. Emer Cooke, war jahrelang Lobbyistin der größten europäischen Pharmaorganisation, bei welcher u.a. folgende Pharmakonzerne Mitglied sind: Pfizer, Johnson&Johnson, Astra Zeneca und auch GSK (GlaxoSmithKline) – bekannt aus dem Schweinegrippe Skandal.
Jens Spahn selbst hat aber auch keine weise Weste, denn laut Wikipedia war er von 2006 bis 2010 über eine GbR an einer Lobbyagentur für Pharmaklienten namens „Politas“ als Gründer beteiligt. Gleichzeitig saß er 2005 bis 2009 als Obmann der CDU im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, dessen Mitglied er bereits ab 2002 war. In die Kritik geriet er erneut, als er in seiner Zeit als Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzministerium Anteile an dem Fintech-Unternehmen Pareton hielt. Diese hatte er dann im September 2017 verkauft. Die Firma wollte unter dem Namen Taxbutler Steuererklärungssoftware entwickeln.
Spahn war 2010 bereits extrem pro Pharma und schreckte vor dem Absägen von gut arbeitenden Posten nicht zurück, hier sei Herr Sawicki der ehemalige Chef des IQWiG (Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) genannt. In Interviews beklagte Sawicki eine Flut von nutzlosen und sogar schädlichen Medikamenten, ätzte über die aufgeblasenen Gremien im deutschen Gesundheitssystem.
Der Mediziner Sawicki sagte in einem Interview mit Spiegel Online:
Ich war naiv […] ich dachte damals, dass die verschiedenen Gruppen im Gesundheitssystem – die Ärzte, die Krankenhäuser, die Versicherungen – vor allem im Sinne der Patienten agieren. Ich musste lernen, dass es diesen Vertretern immer erst um ihre eigenen Interessen geht, um die Verteilung der 300 Milliarden im System…
Herr Sawicki ehemaliger Chef des IQWIG
Nun macht er das, was er gelernt hat, er praktiziert als Arzt, unterrichte Studenten, forsche. Unter anderem am Institut für Gesundheitsökonomie und Klinische Epidemiologie der Uni Köln (IGKE), dessen Direktor sein politischer Mitstreiter Karl Lauterbach ist.
Als Bundesgesundheitsminister und Bundestagsabgeordneter verdient Spahn ungefähr 20.000 Euro brutto pro Monat und hat inzwischen noch viel mehr Einfluss auf rechtliche Normen.
Überall dort wo Jens Spahn seine Finger als Bankkaufmann im Spiel hat wird es für den Steuerzahler viel teurer als nötig.
Es sollte geradezu eine Einladung für den investigativen Journalismus sein, diesen Herren genau auf die Finger zu schauen.
Lobbyismus funktioniert aber nicht nur mit der CDU/CSU Fraktion im Bundestag bestens.
Über Korruption und Parteispenden berichteten wir bereits in einem früheren Beitrag.
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Eine Antwort auf „Ex-Spahn-Mitarbeiter Herr Schuster jetzt Impfstoff-Lobbyist für BioNTech“
— Es sollte geradezu eine Einladung für den investigativen Journalismus sein, diesen Herren genau auf die Finger zu schauen.
Nichts leichter als das!
— Ein hoher Mitarbeiter von Gesundheitsminister Jens Spahn hat im Februar 2019 an einer international besetzten Pandemie-Übung teilgenommen, die von privat finanzierten US-Institutionen organisiert wurde. Ein Jahr später empfahl der gleiche Beamte mehreren Staatssekretären des Bundesinnenministeriums, Lockdown-Maßnahmen vorzubereiten – die in keinem offiziellen Pandemieplan enthalten waren.
https://multipolar-magazin.de/artikel/wie-der-lockdown-nach-deutschland-kam
Lesenswert, wie immer!