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Bestatterin Jana: Angehörige durften beim Sterbeprozess als Begleitung nicht dabei sein – „als sie gestorben war, durfte er sie besuchen“.

Eine Bestatterin spricht Klartext: „Es durften sich Angehörige nicht einmal mehr verabschieden, auch nicht beim Sterbeprozess als Begleitung dabei sein, obwohl dies laut Coronaschutzverordnung aber gestattet war. Die Trauergespräche waren geprägt von einer Art Ohnmacht und auch Wut darüber, dass diese Entscheidungen der Einrichtungen zum Teil auch eigenmächtig getroffen worden sind. Die daraus entstandene Verzweiflung der Angehörigen explodierte förmlich und stellten uns vor schwere Herausforderungen. […] Hinter verschlossenen Türen hörte ich ein klägliches wimmern und klopfen, ein rufen nach ‚der Schwester‘, dem einzigen menschlichen Kontakt zu dieser Zeit.“

Das „neue Medien Portal“ ließ uns einen Brief einer Bestatterin namens Jana zukommen. Diesen möchten wir hier auf dem Blog den nötigen Platz, in Form eines Beitrags, einräumen. Dieser Brief ist so klar in seinen Aussagen, dass man dieses bedrückende Gefühl kaum aushält. Welch Leid mündigen Bürgern in dieser Zeit angetan wurde, indem man sich über ihre Bedürfnisse hinwegsetzte und sie in ihre Zimmer einsperrte und alleine sterben ließ, ist kaum zu beschreiben. Ein Vergessen kann es dabei nicht geben, es muss eine Aufarbeitung geben, damit so etwas nie wieder passieren kann.

Brief einer Bestatterin

Liebe Kollegen, Ärzte, Pflegemitarbeiter, Rettungssanitäter und alle anderen Menschen die ebenfalls im Gesundheitswesen beschäftigt sind.

Unsere Aufgabe, in der Bestattungsbranche ist es auch, den Toten eine Stimme zu geben. In erster Linie natürlich Angehörige zu begleiten und zwar bestmöglich. Dabei komme ich aber nicht umhin zu reflektieren, mit welchen Herausforderungen man es die letzten zwei Jahre zu tun hatte. Zuerst einmal wurden wir als Bestatter, beim 1. und 2. Lockdown, als nicht systemrelevant eingestuft. Einige können sich sicher noch an diese, mitunter auch turbulente Zeit erinnern. Als Bestatter wurden wir einfach vergessen. Dies war zumindest die Aussage meines Telefonats mit dem Staatsministerium. Mitarbeiter mussten darum kämpfen, ihre Kinder in die Notbetreuung zu geben, um ihren Beruf ausüben zu können. Das das Homeoffice in der Bestattungsbranche für uns eher nicht durchführbar ist, brauche ich nicht weiter zu erklären. Diese Entscheidung noch einmal zu überdenken, war mir eine Herzensangelegenheit und so wandte ich mich, in meiner Verzweiflung, an das Radio. Mit Erfolg, denn man korrigierte die Entscheidung kurze Zeit später und stufte uns dann doch als systemrelevant ein. Dennoch vergaß man uns beim 2. Lockdown erneut. Nun kann man solche Fehlentscheidungen sicher schnell wieder vergessen und muss dabei auch nicht nachtragend sein. Aber im Umgang mit den Angehörigen, möchte ich doch einige Ereignisse anmerken, die aufgearbeitet werden müssen und nicht unter den Tisch gekehrt werden dürfen. Hierbei geht es mir in allererster Linie um die Hinterbliebenen.

Denn dieser Einschnitt, der durch zahlreiche Verordnungen und Verbote zu viel Leid beitrug, betraf uns alle. Wir alle wissen, was nicht verarbeitete Trauer oder aktive Trauerarbeit, die nicht geleistet wird, anrichten kann. So möchte ich gern den Anfang machen und zumindest den Stein der Aufarbeitung für unsere Branche ins Rollen bringen. Neulich hielt ich eine Rede über eine 96 – Jährige Frau, die aufgrund der Besuchs- und Kontaktverbote sowie wochenlange Quarantäne, stark abgebaut hatte. (Dies schrieb die Familie in ihren Stichpunkten auf, die mir als Vorbereitung für die Trauerrede dienten). Diese Situation führte dazu, dass sich ihr Gesundheitszustand innerhalb kürzester Zeit verschlechterte. Ein Schicksalsschlag von vielen, wie wir heute wissen.

Umgehend erinnerte ich mich an die Abholungen aus den Pflegeeinrichtungen. Abgesehen von dem Prozedere der Testungen im Eingangsbereich, welche mitunter 3 mal nachts vorkamen, nämlich bei jedem Einsatz erneut sowie die getroffenen Vorsichtsmaßnahmen zum Schutz vor Ansteckung, wie z.B. das Tragen eines Seuchenschutzanzuges. Nicht dass es ohnehin schon bedrückend ist, wenn man mit dem Sarg durch die Flure der Einrichtungen läuft. Man versetze sich stets in die Lage der Bewohner, die genau wissen, dass auch ihr Aufenthalt einmal genauso zu Ende geht.

Es durften sich Angehörige nicht einmal mehr verabschieden, auch nicht beim Sterbeprozess als Begleitung dabei sein, obwohl dies lt. Coronaschutzverordnung aber gestattet war. Die Trauergespräche waren geprägt von einer Art Ohnmacht und auch Wut darüber, dass diese Entscheidungen der Einrichtungen z.T. auch eigenmächtig getroffen worden sind. Die daraus entstandene Verzweiflung der Angehörigen, explodierten förmlich und stellten uns vor schwere Herausforderungen. Zum einen war da das Infektionsschutzgesetz, was eingehalten werden musste, mit dem wir es ja immer schon zu tun haben. Zum anderen waren da die Verordnungen, die sich innerhalb kürzester Zeit, mitunter sogar täglich änderten und neu angepasst werden mussten. Vergisst man bei
Nichteinhaltung die Strafen, die Androhung der Bußgelder und anderer Verstöße, so blieb die Angst, die sich täglich ins unermessliche steigerte. Auch Suizid war zu dieser Zeit ein Thema, worüber aber eher spärlich berichtet wurde.

Die Abschiedsnahme am offenen Sarg war zu mindestens eine Möglichkeit, ein wenig Trauerkultur zu erfahren. Zum Glück gab es eine schnelle Entscheidung unseres Gesundheitsamtes, dass das Aufbahren am offenen Sarg auch bei C – Verstorbenen erlaubt sei. Denn auch hier kam im Gespräch mit den Angehörigen heraus, dass ihnen mitgeteilt wurde, es sei grundsätzlich verboten.

Doch es war nicht nur der Kontakt der Heimbewohner zu ihren Angehörigen, sondern auch der Kontakt und das gemeinsame Miteinander innerhalb der Pflegeeinrichtung. Hinter verschlossenen Türen hörte ich ein klägliches wimmern und klopfen, ein rufen nach der Schwester, dem einzigen menschlichen Kontakt zu dieser Zeit. Das gemeinsame Einnehmen von Speisen wurde untersagt. Aktivitäten die für Abwechslung sorgten sowie das Fernschauen im Aufenthaltsbereich, all das war nun verboten sowie auch die Besuche der Familie. Das Essen bekamen die Bewohner auf ihr Zimmer gebracht. Es war ein wenig gespenstisch, um ehrlich zu sein. Ein Angehöriger berichtete mir, dass seine an Demenz erkrankte Mutter, am Telefon oft weinte. Warum denn ihr Sohn sie nicht mehr besuchen kommt und ob er sie denn nicht mehr gern hat, wollte sie wissen. Mehrmals versuchte er ihr am Telefon zu erklären, dass es wegen der Pandemie nicht gestattet ist, den Besuch an den Wochenenden durchzuführen. Sie fragte ihn immer wieder, wann er denn käme und verstand es einfach nicht. Die Mutter unseres Angehörigen stellte in ihrer Verzweiflung die Nahrungsaufnahme ein und war nach 8 Wochen soweit, auf die andere Seite des Weges zu gehen, weil ihr die Kraft zum Leben fehlte. Als sie gestorben war, durfte er sie besuchen.

In den Kliniken sah es ähnlich aus. Bei einer Abholung, stand mein Kollege vor der Tür des Zimmers, in dem sein Vater gerade Patient war. Er sollte ihm bei der Gelegenheit einen Beutel frische Sachen mitbringen. Er bat die Schwester nur um 5 Minuten, sodass Beide sich mal von der Tür aus hätten sehen können. Die Antwort lautete nein. Vor der verschlossenen Tür, welche ihn nur wenige Augenblicke von seinem Vater trennte. Mit dem Wissen, dass der Vater schon seit Monaten in diesem Zimmer lag, mit schwindendem Lebenswillen und nach erfolgloser Hüftoperation, wurde ihm der Besuch verwehrt. Nach 4 Monaten, am Geburtstag des Vaters meines Kollegen, durften sie ihn zum ersten mal wieder sehen. Innerhalb kürzester Zeit erholte er sich, fand zu alter Kraft, den Umständen entsprechend zurück und wurde so genesen, dass er bald darauf schon entlassen werden konnte. Er sagte selbst, als er dann zu Hause war: “Noch ein paar Tage länger und ich hätte aufgegeben”.

Ewig könnte ich so weiter machen und will dabei nur verdeutlichen, was vielen Menschen durch die Maßnahmen angetan wurde und was für eine Belastung wir auch heute noch aufzufangen haben.

Hinzu kommt, dass Trauerfeiern monatelang nur draußen und unter freiem Himmel stattfinden durften, das Pfarrer nicht mehr zu Hausbesuchen gingen, auch beim Vorgespräch für die Rede, musste das Telefon eben ausreichen. Die Konsequenzen folgten prompt. Hier zumindest deutlicher, durch einen erheblichen Kirchenaustritt in den letzten zwei Jahren. Kirchen blieben lange Zeit geschlossen. Eine würdevolle Beerdigung unter diesen Voraussetzungen, war wirklich eine Mammutaufgabe. Draußen vor der verschlossenen Trauerhalle, bei Schneetreiben, Nässe und Kälte eine Rede zu halten, für mich als Rednerin war das wirklich grausam.

Es blieb die Musik vom Band, auch die Rede vorab aufzunehmen und als Hörbuch abzuspielen, war die einzige Möglichkeit trotzdem einen passablen Rahmen zu schaffen. Aber im Vergleich zu einem Trompeter oder der Bläsergruppe, die ebenfalls untersagt waren sowie der anschließende Trauerkaffee, welcher ausfiel, war es, gerade im ländlichen Raum, einfach unpersönlich. Gestattet waren 10 Angehörige bei einer Trauerfeier, die unter anderen Umständen weit mehr als Hunderte von Anteilnehmern zählte, denn so beliebt und bekannt war der Verstorbene. Es blieb eine einsame Witwe zurück, die sonst durch diese schwere Zeit mit einem stillen Händedruck, einer einfühlsamen Umarmung, häuslichen Besuchen und der Anteilnahme, in Form von persönlicher Begleitung und dem Teilnehmen am letzten Geleit, getragen wurde.

Nie werde ich die 2 oder 3 G-Regelungen vergessen können, wo man vor der Beisetzung, ausgehend der Schutzverordnung, von der trauernden Tochter (23) verlangt, unmittelbar vor der Trauerfeier in ein Testzentrum zu gehen, sodass sie überhaupt an der Bestattung teilnehmen durfte. In unserer Coronaschutzverordnung stand geschrieben, dass das Einhalten der Kontaktrückverfolgung ausschließlich Aufgabe des veranstaltenden Angehörigen ist. Dies bedeutete, zuerst ein Testzentrum aufzusuchen, betend und flehend auf ein negatives Ergebnis zu warten. Die Teilnehmer vor dem Betreten der Halle/Kirche nach Name und Adresse zu fragen, diese zu bitten sich einzutragen und zu fragen ob sie eine der 3 G´s sind. Das Kontrollieren der Kontaktrückverfolgung, das Eintragen in die Liste, getarnt als Kondolenzmappe, wurde in Abgabe der Verantwortung natürlich zum großen Teil auf den Bestatter abgewälzt.

Das Blicken in Gesichter, die verborgen blieben hinter einer Maske, dabei Ausschau zu halten, ob denn die Rede auch ankommt, was man sich sonst allein schon durch Mimik und Gestik erlesen konnte. Dabei ist es doch mehr als unhygienisch, dass man diese Maske, die von Tränen durchnässt war, auch am Nachmittag noch im Supermarkt zum Einkauf trug.

Einige Blumengeschäfte haben diese Zeit nicht überlebt, sie zählten eben nicht zu den Lebensmitteln des täglichen Bedarfs. Auch Gaststätten sind heute so ruiniert dass ihnen die Schließung bevor steht. All das sind Dinge, die sich in Zukunft auch auf unsere Trauerkultur auswirken werden, denn nicht alles kann man digital bewerkstelligen. Hinzu kommt die Inflation, die spürbar nun auch Schritt für Schritt uns Bestatter betrifft. Lieferanten mit neuen Preislisten innerhalb weniger Wochen. Todesanzeigen und Trauerdrucksachen ebenfalls nach oben korrigiert. Trauerhallengebühren, Friedhofsgebühren werden teurer und auch die Krematorien haben angezogen. Die Erklärung in fast allen Schreiben lautet derzeit, aufgrund der Energiekrise sind wir gezwungen… Die nächste Krise also und noch nicht einmal von der Ersten hat man sich wirklich erholt. Schon jetzt gibt es Angehörige, die ihre Rechnungen nicht mehr zahlen können, nach Ratenzahlung fragen oder sogar nach einer Teilkündigung des Vorsorgevertrages bitten. Einen Vertrag, den sie eigentlich für sich selbst abgeschlossen haben, die Summe nun aber gebraucht wird, um die Mutter würdevoll bestatten zu lassen. Pflegeheimplätze sind so teuer wie nie, für eine Bestattungsvorsorge ist kein Geld mehr vorhanden, das Schonvermögen bereits aufgebraucht, um die Miete zu bezahlen.

Dieser Artikel entstand aus der Tiefe meines Herzens und sollte ohne Wertung nur dazu beitragen, dass vor jeder würdevollen Bestattung, erst einmal ein würdevolles Leben steht.

Danke für Ihre Aufmerksamkeit
Jana
geprüfte Bestatterin und Trauerrednerin

35 Antworten auf „Bestatterin Jana: Angehörige durften beim Sterbeprozess als Begleitung nicht dabei sein – „als sie gestorben war, durfte er sie besuchen“.“

Der Angriff auf die Vulnerablen, Schwachen, Alten und Kinder war das grausamste bei diesem Verbrechen unter dem Signum der „Solidarität und Menschlichkeit“. Dieser Personenkreis war den Übergriffen völlig schutzlos und hilflos, und ohne Aussicht auf erfolgreiche Gegenwehr ausgesetzt. Diese Menschen wurde schlicht von der Gesellschaft verraten und alleine gelassen. Schande!

Hinter verschlossenen Türen hörte ich ein klägliches wimmern und klopfen!“
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Hinter jeder befremdlichen und provozierenden Handlung sollte man einen höllischen Plan vermuten.
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„Die Welt ist eben die Hölle, und die Menschen sind einerseits die gequälten Seelen und andererseits die Teufel darin.“
Arthur Schopenhauer
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Wenn man sich dem Horror nicht entziehen kann und nicht nur mitfühlt, sondern auch mitleidet, ohne Aussicht auf Besserung, dann ist das die Hölle, in der die Herzen verbrennen.
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„Mein Gott, warum hast du mich verlassen! meinen Schreien und Klagen, meinen Aufschreien, meiner Sprachlosigkeit!“ Psalm 22
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Die Frage nach der Allmacht und Gerechtigkeit Gottes angesichts des Leids in der Welt.
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„Daß Gott – wenn er denn ist – allmächtig sein muß, erscheint uns als selbstverständlich. Ist er dies aber wirklich, dann muß er auch für die vielfältige Unvollkommenheit der Welt verantwortlich gemacht werden. Dann nimmt sein Antlitz harte, dunkle Züge an. Auf der anderen Seite vermissen wir oft genug und allzu schmerzlich Zeichen seiner Allmacht, erscheint Gott als untätig, gar als ohnmächtig. Ist er das wirklich, dann mag man ihm manches nachsehen – aber kaum mehr etwas von ihm erhoffen. Wieder verdunkelt sich sein Antlitz.“

Dietrich/ Link
*
Ich fürchte, dass die Menschheit dazu verdammt ist, im Chaos und Anarchie zu versinken!

„Ich fürchte, dass die Menschheit dazu verdammt ist, im Chaos und Anarchie zu versinken!“

Nein, @Tom Gross, der Mensch ist nicht dazu verdammt, denn der Mensch hat einen freien Willen. Wir benutzen die Dinge, die uns Gott in der Welt überlassen und zur freien Verfügung gestellt hat. Wir entscheiden in vollkommener Freiheit. Jede einzelne Person kann frei entscheiden. Jeder kann frei entscheiden, ob er den Friedensvertrag, nämlich die 10 Gebote Gottes, annehmen möchte oder nicht. Die Entscheidung gegen diesen Friedensvertrag verursacht erst die Entfesselung des Bösen mit all den hässlichen Begleiterscheinungen. Mit der je eigenen Entscheidungsfreiheit kann jeder in seiner kleinen bescheidenen Umwelt eine bessere Welt erwirken. Ich schließe ab mit den Worten Janas, „dass vor jeder würdevollen Bestattung, erst einmal ein würdevolles Leben steht.“

Andreas Graf
sagt:
12. März 2023 um 20:50 Uhr
*
„Wir entscheiden in vollkommener Freiheit…?
*
Psychologie: Note 6
Mit Verlaub, bringen Sie sich mal auf den neuesten Stand!
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In erster Linie sind wir triebgesteuerte Wesen, und daher nicht frei in unseren Entscheidungen!
*
„Unter dem Begriff „Trieb“ versteht man einen inneren Antrieb, der einem bestimmten Ziel dient. Und dieser Trieb beeinflusst unsere Wahrnehmung und unser Denken.
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Aber lesen Sie was Augustinus Aurelius uns zu berichten hatte:
*
„Meine Triebhaftigkeit hielt der Feind in seinen Händen, daraus hatte er eine Kette geschmiedet, durch die er mich gebunden hatte. Denn aus dem verkehrten Willen entsteht die Triebhaftigkeit, und wenn man der Triebhaftigkeit, dient, so wird sie zur Gewohnheit, und wenn man der Gewohnheit keinen Widerstand leistet, so wird sie zur Sucht. Sie hielt mich wie mit ineinander verschlungenen Ringen – daher nannte ich es Kette – harte Sklaverei in ihren Banden.“
Augustinus Aurelius (354 – 430), Bischof von Hippo, Philosoph, Kirchenvater und Heiliger
Bei diesem Herrn handelt es sich mit Sicherheit um einen gebildeten, intelligenten Menschen.Warum, so frage ich Sie, konnte er über sein Tun nicht frei entscheiden.
Darüber sollten Sie sich mal Gedanken machen!
*
Die Macht der Gefühle: Gefühle steuern Denken und Handeln. Vernunft und Verstand haben nur eine beratende Funktion. Der dumme Pöbel hat keinen Berater.

Lieber Herr Gross,
ohne es in irgeneiner Form abwertend zu meinen, ich empfinde es als äußerst anstrengend ihre Kommentare zu lesen. Es liest sich wie der Versuch einer Beweiskette gespickt mit Zitaten.
Es mag eine Frage der Formulierung oder inneren Befindlichkeit sein, aber ich würde sagen, daß praktisch jeder Mensch eine Schwachstelle hat, an der er an den Eiern gepackt werden kann. Und das schreibe ich absichtlich derbe, in der Absicht mich von jeder akademischen Form zu distanzieren, denn in der Universität lernt man vor allem das Abschreiben von längst verstorbenen Wissenschaftlern. Als Heide fühle ich mich zudem nicht unbedingt zu den Römern, die exakt ein Volk als vollwertigen Mensch betrachteten, nämlich sich selbst, hingezogen. So schön die alten Übersetzungen lateinischer und griechischer Gelehrten sein mögen, ich betrachte sie als im höchsten Maße subjektiv und bilde mir lieber aus meiner Zeit und Betrachtung meine eigene Meinung. Und die finde ich gewiss nicht bei Menschen, die heute von den USA imitiert werden, deren Politik ich mit wiederum mit einem Zitat von Pratchett spiegeln will: “»Korporal Nobbs!« schnaufte Mumm. »Warum trittst du die Bewußtlosen?« »Weil sie sich nicht wehren können, Sir!«” (Terry Pratchett, Guards! Guards!) Die Römer haben in der Absicht Bindungen aufzubauen Kinder der Barbaren als Geisel mitgenommen und adoptiert, das ist ihnen wie wir alle wissen nicht zwingend gut bekommen.

Schul-und Universitätsbildung ist der Versuch die Intelligenz abzutöten und zu verhindern sich selber Gedanken zu machen, da man ja schon gebildet ist – durch das ständige Wiederholen und auswendig Lernen der anerkannten Wissenschaflter und Weltbilder. Meine ganz persönliche Meinung. Ich musste es ein Mal so schreiben.

Blubb sagt:
13. März 2023 um 12:23 Uhr
*
Es liest sich wie der Versuch einer Beweiskette gespickt mit Zitaten.
*
Ja, sie haben recht!
*
Blubb sagt:
„So schön die alten Übersetzungen lateinischer und griechischer Gelehrten sein mögen, ich betrachte sie als im höchsten Maße subjektiv und bilde mir lieber aus meiner Zeit und Betrachtung meine eigene Meinung.“
*
Jedes Subjekt nimmt die Außenwelt auf seine eigene Weise wahr. Und somit ist Ihre Meinung subjektiver Natur!
*
Blubb sagt:
„Schul-und Universitätsbildung ist der Versuch die Intelligenz abzutöten und zu verhindern sich selber Gedanken zu machen, da man ja schon gebildet ist – durch das ständige Wiederholen und auswendig Lernen der anerkannten Wissenschaflter und Weltbilder.“
*
Da Intelligenz angeboren ist, kann man sie nicht abtöten. Der intelligente Mensch hat einen inneren Kompass, der ihm den Weg weist und ihm sagt, was richtig und was falsch ist.
*************************************

Blubbsagt:
13. März 2023 um 12:31 Uhr
*
Dann haue ich mal mein Zitat zu dem Thema raus:
*
Es gab und gibt immer nur die Bösen, aber einige von ihnen gehören zu unterschiedlichen Lagern.”
*
Das spielt keine Rolle!
*
Der Mensch, so das ernüchternde Resultat selbst einer spekulativen sozialen Optimierung, kann gar nicht anders, als sein destruktives Scherflein zum sich immer höher auftürmenden Trümmer-haufen beizutragen. Er hat, den Träumereien von freier Entscheidung und moralischer Souveränität zum Trotz, keine Wahl.
*
Diese Unausweichlichkeit der Abläufe, das sich Einebnen der Wirklichkeit, ihre Konvergenz im Nichtigen heißt in den Naturwissenschaften Entropie. Dieses Konzept wurde 1850 von dem deutschen Physiker Rudolf Clausius entwickelt .
Professor Ulrich Horstmann
*
Ja, wieder ein Zitat, aber ich verstehe es! Dies bedeutet, ich habe mir meine eigenen Gedanken gemacht.

M.f.G T.G.

„Ja, wieder ein Zitat, aber ich verstehe es! Dies bedeutet, ich habe mir meine eigenen Gedanken gemacht.“

@Tom Gross, das sind keine eigenen Gedanken. Sie schmücken sich mit fremden Federn, mit Gedanken, die andere gedacht haben. Ob diese immer richtig sind, wohl von honorigen Personen, bleibt dahin gestellt. Ihre Zitatgebenden Personen sind keine Übermenschen, sind Personen mit ebenso je eigenen Schwächen und Befindlichkeiten, die in die Zitate mit einfließen. Ich lasse mich davon nicht blenden. Auch ein hl. Augustinus war ein Kind seiner Zeit und hatte seine Fehler. Wie sagte schon der hl. Paulus: „Prüfet alles, das Gute behaltet.“ Ich denke selbst, prüfe und entscheide selbst.

Andreas Graf sagt:
13. März 2023 um 21:01 Uhr
*
„Sie schmücken sich mit fremden Federn….“
*
Wenn ein Gläubiger, mit Bibelzitaten geschmückter Paradies-Vogel, das geistige Federkleid eines anderen infrage stellt, und dann noch versucht, ihm das Denken zu erklären, dann hält die Welt den Atem an.
Ich bin überzeugt, Sie wissen noch nicht einmal den Unterschied zwischen Vernunft und Verstand.
*
„Was man nicht versteht, besitzt man nicht.“
Johann Wolfgang von Goethe
*
Soll heißen, ich muss das Zitat gedanklich entschlüsseln/ begreifen können, um es zu besitzen.
Wer das kann, der kann auch Zitate umformulieren ohne den tieferen Sinn zu verändern.
Und das setzt Denken voraus!
Die Zahl derer, die den Sinn der Zitate nicht verstehen, ist groß.

Hallo Andreas,
die 10 Gebote Gottes haben Wirkkraft und Berechtigung, ebenbürtig zum Kant`schen Imperativ und natürlich zum Artikel 1 unseres Grundgesetzes.
Je nach Fasson der favorisierten Betrachtungsweise gilt doch für alle schnittmengengefangen dieses weltberühmte No-Name-Zitat:
„Sieh zu, daß du halbwegs anständig durchs Leben gehst!“
Ich nehme weiterhin stark an, daß du dir selbst auch nicht die vom Kollegen beschriebene „Unausweichlichkeit der Abläufe“- Theorie zu Gemüte geführt hast, weil sein Entropieansatz von vornherein ein abgeschlossenes System voraussetzt, in welchem sich überhaupt nur dann ein nicht mehr beeinflußbares Gleichgewicht einfinden kann.
Unordentlich wie wir sind, müssen wir uns aber dem dynamischen Fluß aller Ereignisse stellen; und sind nach meiner Auffassung immer mit einem diffus, offenem System konfrontiert.
Ich finde es gut von dir, diesen schönen, schlichten Satz formuliert zu haben.

Ich zitiere:

„Ich denke selbst, prüfe und entscheide selbst.“

Schöne Grüße
Thomas Bentzien

Dann haue ich mal mein Zitat zu dem Thema raus:

“Vermutlich hältst du das Leben deshalb für so problematisch, weil du glaubst, daß die guten Menschen auf der einen Seite stehen und die schlechten auf der anderen«, sagte Lord Vetinari. »Solche Vorstellungen sind natürlich völlig verkehrt. Es gab und gibt immer nur die Bösen, aber einige von ihnen gehören zu unterschiedlichen Lagern.”
“Dort unten«, setzte er seinen Vortrag fort, »gibt es Menschen, die jedem Drachen folgen, jeden Gott verehren und jede Greueltat bejubeln. Und das alles nur aus stumpfsinniger, alltäglicher Verderbtheit. Es handelt sich dabei nicht um die erstklassige und kreative Scheußlichkeit der großen Sünder, eher um eine serienmäßig hergestellte Dunkelheit der Seele. Anders ausgedrückt: Es ist Sünde ohne eine Spur Originalität. Solche Menschen nehmen das Böse nicht etwa deshalb hin, weil sie ›ja‹ dazu sagen, sondern weil sie auf ein ›nein‹ verzichten.«”

― Terry Pratchett, Guards! Guards!

Das werfe ich ihnen vor. Sie haben auf ein „NEIN“ verzichtet!

Blubb sagt:
13. März 2023 um 12:31 Uhr
*
Es handelt sich dabei nicht um die erstklassige und kreative Scheußlichkeit der großen Sünder, eher um eine serienmäßig hergestellte Dunkelheit der Seele.
*
Es handelt sich eher um eine serienmäßig hergestellte Dummheit der Seelen. Der dumme Mensch neigt eher zur Neutralität, erst wenn er vom Staat seine Befehle erhält, setzt er sich in Bewegung. Dann können seine Taten gut oder auch schlecht sein! Auf jeden Fall ist der Befehlsgeber der Verantwortliche und nicht der Dumme!

M.f.G T.G.

In jedem Menschen steckt „das Gute“ und „das Böse/Schlechte“.
Kommt nur darauf an, was „leichter“ zu triggern/„aktivieren“ ist resp. wofür ein Mensch in seiner in diesem Moment befindlichen Situation empfänglich ist.

Wann ist ein Mensch dumm?
Eine mögliche Antwort: „Menschen werden als dumm diffamiert, wenn sich ihr Verhalten nicht mit unseren Erwartungen deckt.“
Oder „Praktische Dummheit entsteht, wenn intelligente Menschen ihr großes Wissen aus Selbstüberschätzung und Eitelkeit falsch anwenden.“

Auch Befehlsgeber können dumm sein. Und letztendlich sind (so ist es auch im Strafrecht) immer beide in der Verantwortung und anzuklagen: der, der die Befehle gibt und der, der sie ausführt.

Bine sagt:
14. März 2023 um 11:20 Uhr
*
„In jedem Menschen steckt „das Gute“ und „das Böse/Schlechte“.
*
Da gebe ich Ihnen recht!

Es gibt eine Art von „Dummheit/Naivität“, der ich wohlwollend gegenüberstehe!
*
Es ist die kindliche Naivität beim Erwachsenen. Hinter ihr verbirgt sich oft ein Herz voll Unschuld und Wahrheit.
Im menschlichen Haifischbecken sind sie oft oder ausschließlich die Opfer.

@Tom Gross 14. März 2023 um 8:54 Uhr
„Soll heißen, ich muss das Zitat gedanklich entschlüsseln/ begreifen können, um es zu besitzen.
Wer das kann, der kann auch Zitate umformulieren ohne den tieferen Sinn zu verändern.
Und das setzt Denken voraus!“

Starke Erklärung!! Genauso ist es doch – und somit auch kein „Plagiieren“! Ich hätte es vermutlich nicht so klarsichtig formulieren können – chapeau!
Und auch das ist richtig: es gibt einen Unterschied zwischen Vernunft und Verstand.
L.G. B.B.

Brigitte Breidenbachsagt:
14. März 2023 um 12:20 Uhr
*
„Starke Erklärung!!“
*
„Ernstgemeinte Komplimente sind im Grunde die einzigen Wahrheiten, die man wirklich gern hört.“
Tobias Schneider
DANKE! 👍

Sehr geehrte Jana, das, was Sie schildern ist nach meinem Verständnis Folter und es
steht nicht in Einklang mit dem Grundgesetz. Es ist sehr traurig, dass ich sagen muss, wie
froh ich bin, dass meine demenzerkrankte Mutter (91) Ende Januar 2020 verstorben ist.
Ja, ich bin froh, denn sie blieb durch ihren „rechtzeitigen“ Tode vor diesem Horror bewahrt.
Wir, die Familie, hatten sie nach Hause geholt, gegen den Widerstand der Ärzte und mit Rechtsbeistand. Corona war zu diesem Zeitpunkt noch kein Thema, die Pflegesituation in der Klinik schon fragwürdig.
Nachdem meine Mutter zuhause in Frieden gegangen war, bahnte sich die kollektive Hysterie
den Weg. Bei der Urnenbestattung konnte nur mein Vater zugegen sein, weshalb ich das von
Ihnen Beschriebene als Angehörige in Facetten genauso erlebt habe. Welch himmelschreiender
Machtmissbrauch und welch groteske Gräuel. Es darf kein „Schwamm drüber“ geben. Jeder
und jede, der oder die an diesem apokalyptischen Theater mitgewirkt hat, muss zur Rechenschaft
gezogen werden, auf Seiten der Medien, der Wissenschaft und der Ärzte. Es gibt viel zu tun.

Ich erlaube mir an dieser Stelle auf ein Profil bei INSTAGRAM hinzuweisen, welches von einer jungen
Frau und Pflegekraft betrieben wird. Unter dem Titel PFLEGEFRIEDHOF veröffentlicht sie Berichte von Pflegekräften, die genauso unter die Haut gehen wie Ihre Schilderungen, sehr geehrte Jana. instagram.com/pflegefriedhof/

An der Zahl der steigendenden Selbstmorde sieht man wie brav die Leute sind, selbst beim letzten Gericht. Sie nehmen sich das eigene Leben und verschonen das der Kriminellen, die sie in den Freitod getrieben haben. Vielleicht schreiben sie in den Abschiedsbrief noch ein Danke Herzlichst? /Sarkasmus und Verzweiflung Ende

Sie werden es alle wieder tun!
Alle meine Kollegen, die es jetzt gemacht haben,
Alle Mediziner, die es jetzt gemacht haben,
Sie werden es alle wieder tun!
Sie werden es noch konsequenter tun!
Sie haben daran regelrecht Gefallen gefunden sich dieser „Macht“ zu bedienen.

Im Auftrag des Teufels und all die Macht der beschissenen Eitelkeiten.

Niemand hat sie dafür weder moralisch noch sonst wie zur Rechenschaft gezogen.
Sie sind gedrillt darauf es noch konsequenter wieder zu machen.
Wie oft habe ich die hysterischen Blockwartsprüche mit anhören müssen :
„Der hat die Maske nicht richtig auf, der fliegt raus“ und all so einen Mist.

Es gibt eben uns paar noch die daneben stehen und den Kopf schütteln, aber SIE werden es wieder machen.
Sie warten regelrecht drauf, es wieder zu machen.

Mehr als noch, aus welchen Gründen auch immer, da zu sein und seinen Sturkopf denen entgegen stemmen fällt mir nicht mehr ein.
Niemand von all denen auf meiner Station wird sagen können, es hätte ihnen ja niemand gesagt.

Hohes soziales Ansehen, viel Lob, Hochachtung, längst vergessene Bekannte melden sich wieder und bitten um den Stich. 25 Euro für den ersten, 20 für den zweiten, zusätzlich 150 Euro pro Stunde. Was ist daran nicht großartig? Natürlich werden sie es wieder tun, natürlich warten sie darauf. Und die Leute auch, weil die wissen ja jetzt welchem Arzt sie vertrauen können, bzw. bei wem sie die Spritze als allererster bekommen können.

Der Brief der Bestatterin ist ein wichtiges Zeitdokument, ein Klagelied, eine Totenklage über Deutschland. Er beschreibt die Entmenschlichung unserer Gesellschaft, die mit einem Federstrich alle Anteilnahme beseitigte. Willfährig wurden von den Erfüllungsgehilfen Maßnahmen und Vorschriften sogar noch eigenmächtig verschärft. Wie können einen ein „klägliches wimmern und klopfen“, nur derart kalt lassen? Mich fröstelt bei der Lektüre. Wo noch einen Trost finden, wo selbst die gewöhnlichen Trostspender auf Hausbesuche einfach mal so verzichteten, wo in schwerster seelischer Not der Beistand am nötigsten gewesen wäre? Wo ist nur der Mut zum Widerstand, der Anstand gegen all den Unsinn geblieben? Für all das Fehlverhalten gibt es keine Entschuldigung. Mea Culpa!

„Wo ist nur der Mut zum Widerstand, der Anstand gegen all den Unsinn geblieben? Für all das Fehlverhalten gibt es keine Entschuldigung.“

Genau so sehe ich das auch!

Und wo der Aufschrei all der Opfer dieser Verbrechen?

Bei allem Elend, aber was bringt das Klagelied JETZT ERST?
Warum hat sie es nicht beizeiten laut in die Welt hinausgeschrien?
Und wie will/wird sie sich das nächste Mal positionieren? – Es wird ja schon wieder Alarm geschlagen vor einer noch viel schlimmeren „C.“-Variante … .

(Auch andere Menschen, die seit über drei Jahren mit aller Kraft gegen diese Verbrechen ankämpfen, müssten ihre Altersvorsorge kündigen, weil ihnen die Arbeit gekündigt wurde, da sie sich aktiv jeglichen Schikanen verweigert haben.)

Die Agenda läuft.

Wenn die Realtität irreal erscheint, dann vielleicht deshalb, weil das, was wir für die Realtität halten, keine Realität ist … In einem Theaterstück spielt jeder seine Rolle – doch was ist mit denen, die nicht einmal wissen, dass sie Statisten in einem Theaterstück sind? Der Statist hat keinen Einfluss auf den Fortgang des Stückes, versucht er es dennoch, fühlt er sich wie in einer Gummizelle. Er hat in gewissem Rahmen Narrenfreiheit, aber niemanden interessiert es wirklich: „Du hast Recht und ich meine Ruhe.“ Andere Spieler machen sich einen Spaß daraus, den Bedauernsweren jede Menge Köder hinzuschmeißen, damit der eine Erklärung für den Ablauf des Spiels hat und so das Theaterstück durch Rahmenhandlungen würzt, da ihm eine Macht suggeriert wird, die er jedoch niemals hatte und auch nicht haben wird: „Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muß das, was übrigbleibt, wie unwahrscheinlich es auch erscheinen mag, die Wahrheit sein.“

Mich interessieren keine „Erklärungen“ oder nachträglichen Klagelieder mehr. Wir tragen alle die Verantwortung für das eigene und das Leben anderer. Jeder hat die verdammte Pflicht, solche Verbrechen zu boykottieren, wenn er sich nicht für immer (mit)schuldig machen will.

Diese Jana hat selbst, ob als Statist, von dem sie nicht wusste, dass sie es ist (?) – wer’s glaubt, … – oder als Spieler, hat es zugelassen und mitgetan daran, dass die Menschenwürde der massiv verletzt wurde (und noch immer wird).
Was möchte sie nun mit ihrem Brief erreichen? Absolution erteilt bekommen?

Alle die, die ankamen mit den Worten „da müssen wir jetzt durch“, oder die, die alles mit/gemacht haben und weiter mitmachen, weil sie „ihre sogenannte Ruhe“ woll(t)en, werden diese niemals finden, weil sie sich mitschuldig gemacht haben, ob aktiv oder passiv, an der Not, der Verzweiflung und der Zerstörung von Menschen.
Ob aus Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit/Ignoranz, Oberflächlichkeit, Feigheit/„Selbstschutz“. Das Ergebnis ist und bleibt das Gleiche.

Vordergründiges Rumgesülze in einer Trauerrede, ob von Bestattern oder beim Trauergottesdienst von einem Pfarrer, etc., alle haben sie mitgemacht, alle haben sie nichts oder nicht genug getan, diese unmenschlichen Zustände zu stoppen bzw. zu beenden. Stattdessen haben sie mit ihrer Passivität, ihrem Obrigkeitskult und ihrem Egoismus die eigenen und die Seelen all der Menschen verkauft, für die sie eine Verantwortung mittrugen.

Im Nachgang kann jeder daherkommen und bereuen. Und ja, wir alle machen Fehler. Und wir schauen womöglich auch alle mal weg, wenn etwas nichts so ist. Aber nicht über diesen langen Zeitraum von drei Jahren hinweg. Da braucht es schon mehr dazu.

Klar bleibt uns nichts Anderes, als auch mit diesen Menschen weiterzuleben. Allerdings gibt es, wenigstens von meiner Seite, kein Vergeben und kein Vergessen,

denn sie werden es das nächste Mal genau so wieder tun.

@Bine, das Klagelied von Jana finde ich sehr glaubhaft. Auch wenn Sie nicht vergeben können, es ist darin eine wohltuende kritische Distanz sehr wohl erkennbar. Das ist kein „vordergründiges Rumgesülze“, sondern eine ernsthafte Replik. Es beschreibt ein Leben unter widrigsten Umständen.

@Martina, wir sind keine surrealen Statisten in einem Theaterstück. Wir tragen die vollen Verantwortung dessen, was wir tun.

Der Vergleich mit dem Theaterstück war vielleicht nicht ganz stimmig. Treffender wäre eine Holodeck-Simulation, auf dem die Hologramme darauf programmiert sind, mit dem oder den Menschen nach dem Gesetz der Resonanz zu interagieren: „Wie im Himmel, so auf Erden.“ Der Vergleich mit der Gummizelle ist daher durchaus passend: Denn der zu läuternde Sünder kann in einer Holo-Welt keinen Schaden anrichten …

Zu viele haben aus Angst den Mund nicht auf gemacht…leider muss man nun wirklich sagen dass wir von herzlosen Deppen umgeben sind. 😢
Gut bleibt am Ende nur dass jeder sein Karma selbst trägt- viele wird es noch hart treffen für das was sie getan (oder nicht getan) haben.

„Denn sie werden es das nächste Mal genau so wieder tun.“ Und genau DAS macht mich stutzig. Warum stecken wir in einer Endlosschleife? Nach dem 2. WK war die „Ent-Nazifizierung“ das Schlagwort. Doch so mancher machte die bedrückende Feststellung, dass nach dem 2. WK aus 100%igen Nazis (wieder) 100%ige Sozialdemokraten wurden, die jeden als „Ewiggestrigen“ bezeichneten, der nicht einsah, dass trockene Alkoholiker in der Position sind, Abstinzenz zu predigen.

Ich muss doch davon ausgehen, dass die meisten von den Missständen überhaupt nicht mitbekommen. Da wäre „Doc Uli“, der trotz seiner vorgeblich regierungskritischen Berichterstattung von dem Nutzen der Impfung zumindest für einen Teil seiner Patienten überzeugt ist. Er hinterfragt zwar auch die Impfung kritisch, beruft sich dabei aber auf die jüngsten impfkritischen Berichte in den Öffentlichen Medien. Aber was fehlt? EIGENE PRAXISERFAHRUNG. Doch wie kann ich mir eine Meinung anmaßen, wenn ich im Grunde genommen doch überhaupt nichts weiß und dabei nur auf Hörensagen angewiesen bin? Wer hat für mich mehr Relevanz? Eine Bekannte, die in der hiesigen Klinik arbeitet, oder Videos auf YT oder Corona-Blog?

Wir leben in einer gespaltetenen Gesellschaft, die nicht einsehen will, dass man das gleiche Ziel nicht mit Mitteln erreichen kann, die einander ausschließen. Wenn ich Tierquälerei verhindern will, erreiche ich das ganz bestimmt nicht dadurch, dass ich Viehzucht verurteile. Wenn ich das Klima retten will, ist die Zerstörung der Natur wohl kaum das geeignete Mittel, sondern eher die Ursache für Naturkatastrophen mit noch größerem Ausmaß. Das war im 3. Reich nicht anders. Doch während unsere Vorfahren nichts mehr zu verlieren hatten und daher nach jedem Strohhalm griffen, der ihnen wieder die Aussicht auf ein menschenwürdiges Leben ermöglichte, würde die heutige Gesellschaft am liebsten alle Strohhalme verbieten, weil Strohhalme sich in der Vergangenheit als pfui-bäh entpuppt hatten.

Da das Immunsystem per se rassistisch ist, wundert es mich überhaupt nicht, dass die Regierung diesem den Kampf angesagt hat.

@Bine 11. März 2023 um 11:24 Uhr
„Mich interessieren keine „Erklärungen“ oder nachträglichen Klagelieder mehr.“
„Allerdings gibt es, wenigstens von meiner Seite, kein Vergeben und kein Vergessen,
denn sie werden es das nächste Mal genau so wieder tun.“

Dem stimme ich vorbehaltlos zu – Mir kam nicht nur die Galle hoch, weil ein zutiefst grausames Verbrechen begangen wurde (und immer noch wird…), sondern, weil diese Bestatterin nach elend langen und barbarischen 3 Jahren JETZT erst ihre „Befindlichkeit“ öffentlich macht. Nicht zu vergessen, sie hat an all den krepierten (ein anderer Begriff passt hier nicht) Seelen schließlich maximal verdient…
Wieder jemand, der nach Absolution sucht – wesentlich vor sich selbst…

Hallo,

zu dieser Aussage wollte ich gern etwas beisteuern.

Zuerst stelle ich die Frage, ob diese Bestatterin jemand persönlich kennt und sich auch schon mit ihr unterhalten hat? Weiß denn jemand ob sie jetzt erst nach drei Jahren ihre „Befindlichkeit“ öffentlich macht? Vielleicht hat sie ja schon die ganze Zeit nicht weggeschaut und sich klar positioniert. Könnte es nicht sein, dass man sie vielleicht genau deshalb schon angefeindet hat? Vielleicht hat man sie bereits versucht mundtot zu machen, gerade weil sie eben doch aufgestanden ist. Vielleicht hat sie ja bereits auf einigen Demonstrationen gesprochen, mit Behörden, den Ämtern, den Medien und den zuständigen Staats-Ministern um sich Gehör zu verschaffen. Vielleicht sucht sie ja gar nicht nach einer Absolution, da sie mit ihrer Denkweise, ihren Handlungen und ihrem „Aufstehen“ im Reinen ist und alles getan hat, um sich diesem Wahnsinn entgegen zu stellen. Es könnte sein, dass sie lediglich veröffentlichen wollte, was für schrecklichen Dinge geschehen sind, die niemand beurteilen kann, der es nicht selbst miterlebt hat. Die auch keiner weiß, da alle weggeschaut und geschwiegen haben, die auch keiner aufarbeiten will, da es den meisten Menschen nicht mehr wichtig ist. Ein Bestatter verdient sein Geld, indem er Angehörigen eine starke Schulter ist, sich um die Bergung schwerster Todesfälle oder Unfallopfer kümmert (wie Feuerwehrleute, Ärzte oder auch Rettungsdienste usw.) eine Dienstleistung anbietet wie jeder andere Handwerker auch und Hinterbliebnen mit einer Aufbahrung des Verstorbenen eine Form des Abschieds ermöglicht. Hat er Dinge möglich gemacht, die andere bei nicht nachvollziehbaren Maßnahmen vielleicht nicht getan haben…
Im übrigen verdient ein Dachdecker sein Geld mit dem Decken von Dächern, der Bäcker mit dem Verkauf von Brötchen, ein Autor mit dem Schreiben von Büchern usw…ein ReGIERungsmitarbeiter, ein Minister oder Bundestagsabgeordneter dürfte meines Wissens nach hier maximal verdienen und zwar an der Arbeit des Dachdeckers, Bäckers, Autors und auch an der Arbeit des Bestatters…ohne je selbst einen Handschlag dafür getan zu haben und dies gleich, nachdem er diese Maßnahmen mit ins Leben gerufen und beschlossen hat…aber nun ist es der Bestatter der mit „krepierten“ Seelen sein Geld verdient und es dabei wohl keine Rolle spielt, ob er nicht gar versuchte diesen Seelen, im Beisein der ebenso gequälten Angehörigen die Würde, wenigstens ein Stück wieder zurück zu geben…Vielleicht hat er ja auch 3 Jahre lang den Mund aufgemacht und zwar entgegen aller beruflichen Konsequenzen. Ich kenne Sie nicht und würde es mir daher nicht erlauben über Sie zu urteilen ohne je ein Wort mit Ihnen, von Angesicht zu Angesicht, gesprochen zu haben, aber in der Anonymität des Internets ist ja alles erlaubt. Wir alle dürfen uns fragen, was wir in dieser Zeit getan haben…und was es uns gekostet hat.

Für jene Befindlichkeiten (um die es vielleicht nie gegangen ist) möchte ich nur sagen: Ich habe nicht mitgemacht, vom ersten Tage an geschrien, den Toten eine Stimme gegeben und dafür gekämpft, dass man sie nicht isoliert/einsperrt, vernachlässigt oder einsam sterben lässt, indem man ihnen die Besuche verwehrt…denn ich bin diese Bestatterin!!!

Martina sagt:
11. März 2023 um 9:15 Uhr
*
„Wenn die Realtität irreal erscheint, dann vielleicht deshalb:
*
Erklärung:
„Weil Wunschdenken die Vernunft außer Kraft setzt.“
„Der Wunsch ist der Vater aller Dinge!“
*
„Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muß das, was übrigbleibt, wie unwahrscheinlich es auch erscheinen mag, die Wahrheit sein.“
Da wäre ich mir nicht so sicher!
*
„Wenn du GLAUBST das „UNMÖGLICHE“ ausgeschlossen zu haben, dann ist das, was übrig bleibt, „VIELLEICHT“ die Wahrheit, wie unwahrscheinlich sie auch ist.“
Arthur Conan Doyle
*
„Beim Menschen ist kein Ding unmöglich, im Schlimmen wie im Guten.“
Christian Morgenstern
*
Corona lässt grüßen!

WUNSCHDENKEN! Genau das ist doch der Haken an der Sache! In Sachen Corona gibt es nichts, was besser durch die Maßnahmen werden könnte, nur schlechter. Das ist das Puzzleteil, das absolut nicht passt.

Hallo Martina,
auf deiner Suche nach dem passenden Puzzleteil wage ich dir anzuraten, von Denkmustern des Dritten Reiches Abschied zu nehmen.
Weiter oben schreibst du sinngemäß, daß 100 %-ige Nazis zu 100 %-igen Sozialdemokraten nach dem Krieg mutiert sind.
Hierbei irrst du dich schlichtweg per se, weil in unserer Bundesrepublik überflüssig genügend rechten Naziparteien erlaubt wurde, mitzuspielen.
Die NPD oder -falls du dich noch erinnerst- die Republikaner sind mittlerweile politisch tot. Es gab noch weitere Splitterparteien, die man in dieser Ansammlung an Geschichtsvergessenen aufführen könnte, aber alle haben es Gott Lob nicht geschafft, gesellschaftlich prägend zu wirken.
Von einem überbordenden Nationalstolz, der blöderweise in eine üble rechte Ecke münden kann, ist (nur Europa betrachtet) leider wohl kein Staat gefeit.
Das fehlende Puzzleteil in Hinblick auf das Coronageschehen hälst du nach meinem Empfinden doch selbst in der Hand. Es ist ein Substantiv und lautet:
Nachdenken.
In der Hinsicht noch eine Story eines supi Freundes zu den Koryphäen der Ärzteschaft von vor 55 Jahren: Ein Kind erblickte das Licht der Welt , allerdings mit seitenvertauschten Organen. Sein Herz schlägt organisch tatsächlich auf der rechten Seite und kurz nach der Niederkunft konstatierte der verantwortliche Entbindungsarzt nach Abhören der linken Brust defätistisch:
„Das Herz schlägt nicht!“
Daraufhin die OP-Schwester:
„Aber es schreit doch“.
Schöne Grüße
Thomas Bentzien

@Thomas Bentzien: Oh nein, denn das, was unsere Gesellschaft unter „Rechts“ versteht ist ein konservativer Rationalismus, und Nationalstolz ist im Grunde genommen durch nur Ausdruck des Selbsterhaltungstriebs. Aber im 3. Reich kam ein Aspekt zum Tragen, dem leider überhaupt keine Beachtung geschenkt wird: Mit dem materialistischen/kapitalistischen „Juden“ waren Klassen- und Rassenfeind identisch. Außerdem wird fatalerweise die Rassenlehre als Synonym für Nationalismus gesehen, was völliger Bullshit ist, wenn man sich mit der Rassenlehre näher beschäftigt, die weit davon entfernt war, Menschen wegen ihrer Nationalität auszugrenzen. „Wer Jude ist, bestimme ich!“ sagte Göring, und so kommt es, dass heute Nonnen und Pfadfinder als verfolgten „Juden“ gedacht wird, obwohl ein Christ niemals ein Jude sein kann und umgekehrt. Tatsache ist, dass „Juden“, die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt wurde. Dies mit „Fremdenhass“ zu erklären, dürfte doch mehr als fragwürdig sein. Im Gegenteil ist es doch unsere linke Regierung, die überhaupt nichts dabei findet, Menschen, die in Deutschland aufgewachsen sind und die mit ihrer Heimat noch nicht einmal mehr die Sprache verbindet, abzuschieben, weil ein Asylgrund nicht mehr vorläge.

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