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Deutschland Pharmaland Nr. 1 – wer mit Impfstoffen Geld verdient von BioNTech bis CureVac

Bedenken wir, Deutschland will den Titel Pharmaland Nummer 1 tragen. Denn gerade das macht doch Politik aus, attraktiver zu sein als andere Länder.
Wer am Ende einen Corona-Impfstoff hat und den vertreiben kann, der wird mit diesem Mittel sehr viel Geld verdienen. Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW)

Wir können das nicht zum Selbstkostenpreis machen. Wir haben Investoren, die seit zehn Jahren Geld in das Unternehmen stecken, also sollte es eine kleine Rendite für sie geben .

CureVac-Finanzchef Pierre Kemula zur „Financial Times“

Mit aller Gewalt wollen allen voran die Öffentlich-Rechtlichen uns glaubhaft machen, dass Pharmakonzerne aus reiner Nächstenliebe agieren. Daran zu Glauben ist aber ziemlich naiv und für den Glauben haben wir ja bekanntlicher weise die Kirche. Also orientieren wir uns lieber an Fakten und verlassen das Sumpfgebiet des Öffentlich-Rechtlichen, der ja zeitweise zumindest auf seinem Onlineportal gut recherchierte Beiträge veröffentlicht. Nur schaffen die es kaum in die 20:00 Uhr Nachrichten.

Wissenschaftsstandort Deutschland exzellent und wettbewerbsfähig, sind Schlagzeilen mit welchen sich nicht nur unsere Kanzlerin und Herr Spahn gerne schmücken

Vor einigen Tagen berichteten wir davon, dass Ugur Sahin und seine Ehefrau mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und somit geehrte wurde. Mit keiner Silbe wurde hierbei erwähnt, dass der gute Mann, 2019 ein Jahresgehalt von 7.064.000 € bezog und mit einigen Aktien am Unternehmen (Wert 422.884.000 €) beteiligt ist.

Jens Spahn sagte am 10.11.2020: Es mache ihn auch „ein Stück stolz“, dass ein von der Bundesregierung unterstütztes Unternehmen in der Forschung an einem Corona-Impfstoff „jetzt so weit vorne mitspielt“. Vergessen wir nicht, Jens Spahn hat viel Einfluss, denn sein Vitamin B reicht tief in die Pharmabranche.
Bedenken wir, Deutschland will den Titel Pharmaland Nummer 1 tragen. Denn gerade das macht doch Politik aus, attraktiver zu sein als andere Länder. Auch die Mehrwertsteuer von 19% auf Impfstoffe für die Krankenkassen und Pflegekassen treibt einen Sorgesfalten auf die Stirn.
CureVac, das einen Corona-Impfstoff für diesen Sommer in Aussicht stellt, hat bereits angekündigt, dass es damit auch Geld verdienen will (300 Millionen Euro Investition durch die Bundesregierung in dieses Unternehmen).
Da Deutschland nicht gerade für seine Ausgaben in F&E (Forschung und Entwicklung) bekannt ist, wurden bei der Geberkonferenz mit Frau von der Leyen 7,4 Milliarden Euro eingetrieben, u.a. durch große Spender wie die Gates-Stiftung.
Die Bundesregierung gab außerdem 750 Millionen Euro für Impfstoffstudien und Produktion durch ein Sonderprogramm aus (siehe Grafik).

Fördermittel

BioNTech

BioNTech erhielt 375 Millionen Euro

CureVac (Tübingen) und IDT-Biologika (Dessau)

Die beiden Firmen erhielten insgesamt 375 Millionen Euro

Aus der Haftung sind die Pharmakonzerne heraus genommen und können ihre Ausgaben für mRNA Produkte – bei denen es bislang keines zur Marktreife geschafft hat – jetzt durch Rekordzeit durchgewunkene – mittels bedingter/ordentlicher Zulassungen, wieder reinholen. Ihre Aufwendungen amortisieren. Das BMBF unterstützt mit Hochdruck die Erforschung eines Impfstoffs: Deutschland ist Gründungsmitglied der internationalen Impfstoff-Initiative CEPI (Coalition for Epidemic Preparedness Innovations). Das BMBF fördert CEPI bereits seit 2017 bis 2021 mit ­insgesamt 90 Millionen Euro, neben den oben bereits genannten 750 Millionen Euro.
Man sollte hier noch erwähnen, dass in Deutschland 2018 ca. 140.129 Personen u.a. in diesen Pharmakonzernen arbeiten.

Wer am Ende einen Corona-Impfstoff hat und den vertreiben kann, der wird mit diesem Mittel sehr viel Geld verdienen.

Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW)

Direkt Anfang des Jahres 2020 entwickelte die Charite Berlin den „Drosten PCR“ Test wie er auch genannt wird. „Die Forschergruppe gehörte mit diesem PCR-Test damit weltweit zu den Pionieren“, so heißt es auf der Website des BMBF (Bundesministerium für Entwicklung und Forschung).
Man sieht an diesen Aussagen, es schwingt einer Kernaussage mit, Deutschland ist innovativ und hat die Nase gerade bei Forschung und Entwicklung weit vorne. Es war ja schon sehr ruhig um Deutschland geworden, nachdem die Autoindustrie durch die eigene Politik an die Wand gefahren wurde.

Erinnern wir uns zudem an die Investition der Bundesregierung in den Impfstoffhersteller CureVac in Tübingen 300 Millionen Euro
(aktueller Stand: zulassungsrelevanten Phase-Drei-Studie im Dezember gestartet; erste Datenpakete in der Überprüfung durch die EMA; noch kein Zulassungsantrag gestellt).

Hier alle deutschen Standorte die bei der Entwicklung und Produktion von Impfstoffen mitwirken

Abbildung: vfa

Alle deutschen Hauptstandorte für die Covid-19-Impfstoff Produktion

Welche Umsätze erwarten die Pharmariesen?

BioNtech
200 Millionen Euro Verlust im Jahr 2019. Dennoch bezog Ugur Sahin 7 Millionen Euro Jahresgehalt. Verlust von 270 Millionen Euro bei einem Umsatz von knapp 500 Millionen im letzten Jahr.
Für 2021 werden 6,5 Milliarden Euro und ein Vorsteuergewinn von 4,4 Milliarden Euro erwartet.

Wir vom Corona Blog Team stellen uns die Frage wieso legen die Pharmakonzerne nicht offen wie viel diese in Eigenregie in F&E (Forschung und Entwicklung) investieren?

Schau dir gerne auch unsere Beiträge „Emer Cooke und Europäische Arzneimittel-Agentur, unabhängig bei Ihren Entscheidungen?“ und „Altruismus der Pharmakonzerne die Menschen mit Impfstoffen zu versorgen?“.

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