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Spahn will Impfangebot für Kinder auch ohne Stiko-Empfehlung – was ist mit dem Risiko von Nebenwirkungen?

Thomas Mertens, der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (STIKO), warnt allerdings: „Bei der Impfung werden ja keine Bonbons verteilt, sondern da wird ja immerhin ein medizinischer Eingriff vorgenommen.“

Derzeit werden für die Begründung der Impfung von Kindern Sekundärargumente angeführt: die Öffnung von Schulen oder die Teilhabe am Leben oder auch im Augenblick die Frage der Beteiligung am Urlaub der Eltern. Hier schwingt jedoch ein großes Aber mit, denn die Tatsache, dass in dieser Zulassungsstudie ja insgesamt nur etwa 1.100 Kinder geimpft worden sind, ist mehr als bedenklich.
Bedenkt man dazu, dass in der gesamten Zeit, laut Dr. Karsten, in Deutschland gerade mal 30 Kinder auf einer Intensivstation gewesen sind, von denen sechs starben. Die meisten von diesen hatten allerdings auch Vorerkrankungen gehabt.

Update Stand 31.05.2021 EU-Kommission lässt Biontech-Impfung für Kinder ab 12 Jahren zu

Aber die Öffnung der Schulen alleine ist keine wirklich gute Begründung, um jetzt alle Kinder zu impfen.

Thomas Mertens, emeritierter Professor für Virologie und Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO)

Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) gab grünes Licht am 28.05.2021 für die bedingte Zulassung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer für Kinder im Alter von 12 bis 15 Jahren. Für Kinder ab 16 Jahren ist er schon zugelassen. Die endgültige Entscheidung muss die Europäischen Kommission noch geben. Das aber gilt als Formsache.
Dass die EMA das Go für die Zulassung gab verwundert nicht, denn Emer Cooke ist eine irische Pharmazeutin (Apothekerin), welche kurz vor den Prüfungsverfahren der Impfstoffe, also seit dem 16. November 2020, Direktorin der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) in Amsterdam ist. Dies wäre an sich noch nichts verwerfliches. Doch ist die jene Agentur, welche auch für die bedingte Zulassung unserer Impfstoffe zuständig ist. Weiter fällt folgender Sachverhalt auf:
1991 übernahm Ema Cooke die Funktion als Managerin für wissenschaftliche und regulatorische Angelegenheiten bei der EFPIA (European Federation of Pharmaceutical Industries and Associations), dem europäischen Dachverband der nationalen Verbände forschender Pharmaunternehmen sowie einzelner Pharmaunternehmen.
Kurz gesagt ein Europäischer Pharmaverband in welchem die europäische Pharma-Industrie organisiert ist – also ein Lobbyverband. In diesem Verband sind u.a. folgende Pharmafirmen Mitglieder:

  • Pfizer
  • Johnson&Johnson
  • Astra Zeneca (Britisch schwedischer Pharmakonzern)
  • GSK (GlaxoSmithKline – britischer Pharmakonzern) – bekannt aus dem Schweinegrippe Skandal

Nun aber zurück zur Zulassung von Corona Impfstoffen für Kinder. Bisher war der BioNTech/Pfizer-Impfstoff in der EU nur für Menschen ab 16 Jahren zugelassen gewesen. In Kanada und den USA hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA bereits vor einigen Wochen die Anwendung auch bei 12- bis 15-Jährigen durch eine Notfallzulassung erlaubt.

In Deutschland folgt dann aber nicht zwingend eine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission STIKO für alle Kinder und Jugendliche. Kommissionsmitglied Rüdiger von Kries sagte dem rbb, er halte wegen des noch unklaren Risikos eine allgemeine Impfempfehlung der STIKO bei Kindern für unwahrscheinlich. Auch der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens äußerte sich im Deutschlandfunk skeptisch. Denn es geht um die Frage: Ist das Risiko der Erkrankung geringer als das der möglichen Nebenwirkung einer Impfung? Es würden schließlich „keine Bonbons verteilt“, sondern es werde ein medizinischer Eingriff vorgenommen, betonte Mertens. Statt einer generellen Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche werde es wahrscheinlich nur eine für 12- bis 15-Jährige mit bestimmten chronischen Erkrankungen geben.
Geimpft werden sollen nach der STIKO etwa Kinder mit diesen Vorerkrankungen:

  • Adipositas
  • angeborene oder erworbene Immundefizienz
  • angeborene zyanotische Herzfehler
  • schwere Herzinsuffizienz
  • schwere pulmonale Hypertonie
  • chronische Lungenerkrankungen
  • chronische Niereninsuffizienz
  • chronische neurologische Erkrankungen
  • maligne Tumorerkrankungen
  • Trisomie 21
  • syndromale Erkrankungen
  • schlecht eingestellter Diabetes mellitus

Wir dürfen ja nicht vergessen, bei der Impfung werden ja keine Bonbons verteilt, sondern da wird ja immerhin ein medizinischer Eingriff vorgenommen. Wenn sich zum Beispiel herausstellen sollte, was derzeit allerdings noch nicht letztendlich bewertet ist, dass die Kinder aus medizinischen Gründen eine Impfung nicht dringend als Einzelperson brauchen, dann kann man ja zum Beispiel andere Maßnahmen ergreifen, nämlich die Schulen nicht schließen.

Thomas Mertens, emeritierter Professor für Virologie und Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO) – 26.05.2021

Im phoenix Tagesgespräch am 27.05.21 äußert sich Prof. Thomas Mertens, Vorsitzender der STIKO wie folgt: In der Zulassungsstudie befanden sich lediglich 1.100 Kinder und die Nachbeobachtungszeit ist schlussfolgernd sehr gering. Long Covid gibt es bei Kindern nicht, es gibt dazu auch keine seriösen Daten, auch wenn es Herr Lauterbach immer und immer wieder Gebetsmühlenartig abspielt. Die wenigen Kinder die starben, hatten Vorerkrankungen, sprich die Kinder sind mit Covid gestorben.

Spahn sprach sich dafür aus, Jugendliche auch ohne eine generelle Empfehlung der STIKO in die Impfkampagne einzubeziehen. Irgendeine Empfehlung werde es schon geben, sagte Spahn im Sender RTL.
Eine Impfung als Voraussetzung zur Teilnahme am Präsenzunterricht lehnte Spahn allerdings ab. „Ich sehe nicht, dass wir eine verpflichtende Impfung haben werden für den Schulbesuch“, sagte er RTL. Zuvor hatte der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte vor einer „Impfpflicht durch die Hintertür“ gewarnt.
„Der Schulbesuch darf nicht an eine Corona-Impfung geknüpft werden“, sagte Verbandssprecher Axel Geschlauer der „Rheinischen Post“.
Interessant ist hierbei auch, eine Studie wie ansteckend Kinder wirklich sind wird von Jens Spahn und seinem Ministerium abgelehnt.

Bundesärztekammer-Präsident Klaus Reinhardt äußert sich bei der Welt wie folgt zu den Kinderimpfungen: „Wegen der aktuell noch unzureichenden Datenlage würde ich Eltern jetzt nicht raten, ihre Kinder regelhaft impfen zu lassen.“

Auch Andreas Gassen, Orthopäde und Chef der Kassenärztlichen Vereinigung (KBV), hat sich gegen das flächendeckende Impfen von Kindern und Jugendlichen ausgesprochen, „Wenn mein Kind zwölf oder dreizehn und gesund wäre, würde ich es nicht impfen lassen“.

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