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Covid-19 Kinder PCR-Test Schnelltests Studie

Schulen sollen sich nun wieder zu ›silent hotspots‹ entwickeln?

Vier namhafte Institute und Universitäten sagen ganz klar: Die treibende Kraft im Infektionsgeschehen sind nicht die Kinder.
Vier weitere sprechen sich gegen eine Schnelltestpflicht bei Schulkindern aus.

„Die Daten zeigen relativ eindeutig: Die treibende Kraft im Infektionsgeschehen sind nicht die Kinder, sondern die arbeitende Bevölkerung zwischen 21 und 6“, sagt Kauermann. „Die Älteren infizieren eher die Jüngeren.“ Bericht der LMU München

Die stark gestiegene Inzidenz der jüngeren Altersgruppen in den letzten Wochen steht dazu nur scheinbar im Widerspruch, denn auch die Zahl der Tests hat deutlich zugenommen.

Die Frage, ob Kinder zum jetzigen Zeitpunkt überproportional am COVID19-Infektionsgeschehen beitragen, kann daher mit einem klaren NEIN beantwortet werden.

Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ)

01.04.2021
Es vergeht kein Tag, in welchen die Medien nicht den Fokus auf unsere Kinder legen. Doch die „Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V.“ (DGKJ) hat nun ein Schreiben veröffentlicht:
„Das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlicht wöchentlich aktuelle Zahlen zu COVID-19-Infektionszahlen, SARS-CoV-2-PCR-Testzahlen und Anteil der positiven Ergebnisse der PCR-Teste in unterschiedlichen Altersgruppen. Seit der Kalenderwoche 6 (08.02.-14.02.) bis 12 (22.03.-28.03.) ist die 7-Tage-Inzidenz bei Kindern bis zum Alter von 14 Jahren im Vergleich zur Gesamtbevölkerung deutlich angestiegen.
Daraus könnte man vorschnell folgern, dass Kinder derzeit überproportional betroffen sind. Bei der Interpretation der Daten des RKI muss aber beachtet werden, dass die Testhäufigkeit bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen in diesem Zeitraum erheblich zugenommen hat. Die Anzahl mit PCR getesteter Personen liegt bei Erwachsenen seit Jahresbeginn unverändert bei gut 500/100.000; die Anzahl getesteter Kinder unter 14 Jahren hat sich seit der 6. KW von unter 250 auf über 500/100.000 mehr als verdoppelt.“

01.04.2021

Auch das Robert-Koch Institut selbst äußert sich in seinem Epidemiologischen Bulletin 13/2021 dazu und kommt zum selben Ergebnis wie die DGKJ:
„Wie das Epidemiologische Bulletin 13/2021 ausführt, stiegen im beobachteten Zeitraum die Inzidenzen in den jüngeren Altersgruppen – bis etwa 15 Jahre – erst dann, als sie schon mehrere Wochen bei den jüngeren Erwachsenen erhöht waren. Entgegen des Ausbreitungsprofils bei anderen Atemwegserregern scheint also im aktuellen pandemischen Geschehen keine substanzielle treibende Kraft von diesen Altersgruppen auszugehen, obgleich auch hier Übertragungen stattfinden und Ausbruchsgeschehen wirksam verhindert werden müssen.“

05.03.2021

Auch die LMU München unter Leitung von Prof. Dr. Göran Kauermann und Prof. Dr. Helmut Küchenhoff kommen in Ihrem CODAG Bericht Nr. 10 05.03.2021 zu diesem Ergebnis:
„Infektionen unter Schulkindern zeigen keinen Zusammenhang mit den Infektionszahlen in anderen Altersgruppen“
Für ihre aktuelle Analyse haben die Statistiker um Kauermann die Inzidenzen in verschiedenen Altersgruppen wochenweise miteinander verglichen, und dabei festgestellt: Steigt die Inzidenz bei den Kindern und Jugendlichen, führt das nicht dazu, dass sie zeitversetzt auch in anderen Altersgruppen steigt. Ganz anders sieht es umgekehrt aus. Sobald die Infektionen bei den Älteren in die Höhe schnellen, steigen sie nur wenig später auch bei den Kindern.
Dieses Bild ergibt sich unabhängig davon, ob man die Lupe auf die Zeit ansetzt, in der Schulen und Kindergärten geschlossen waren, oder die Zeit davor oder danach.

26.03.2021
Auch die neue Studie von Professor John Ioannidis sollte zur Kenntnis genommen werden: Infektionssterblichkeit von Corona 0,15 Prozent.

Mai-Oktober 2020
Auch die Ergebnisse der zweiten Dresdner Corona-Schulstudie zeigen, dass es zwischen Mai und Oktober 2020 keine unerkannten SARS-CoV-2-Übertragungen gegeben hat. Professor Reinhard Berner, Klinikdirektor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums Dresden und Studienleiter, zieht folgendes Fazit:
„[…] Im Umkehrschluss bedeutet das, dass es weder während der ersten Welle noch in den vier Monaten nach Wiedereröffnung der Schulen zu unerkannten Übertragungen gekommen ist und dass es keine Hinweise gibt, dass Schulen sich zu ›silent hotspots‹ dieser Pandemie entwickelt haben.“

Juni, September, November 2020
Die Schulerhebung „CORONA“ der Universität Leipzig (Kurzbericht) kommt am Ende zu folgendem Ergebnis: „Es ist angesichts der aktuellen Datenlage vertretbar die Schulen in Sachsen geöffnet zu lassen.“

Bei Anwendung der Schnelltests sei zu erwarten, dass die Zahl falsch negativer und falsch positiver Ergebnisse „inakzeptabel“ hoch sein und dies „weit mehr Schaden als Nutzen“ anrichte, warnen die Verbände in ihrem Papier.

Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sowie die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene

02.03.2021 Testpflicht an Schulen

In der Ärzte Zeitung am 02.03.2021 heißt es: „Kinderärzte gegen regelmäßige Corona-Selbsttests bei Schülern“. „Ausgehend von allgemein anerkannten wissenschaftlichen Grundsätzen der Screening- und Infektionsdiagnostik erscheint es angesichts fehlender Daten zur Validität von Antigenschnelltests gerade bei asymptomatischen Kindern zum jetzigen Zeitpunkt weder gerechtfertigt noch angemessen, diese Tests flächendeckend in Schulen und Kitas einzusetzen“, heißt es in einem Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte sowie der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene.


Schaut auch gerne unseren Beitrag zur Copsy Studie von Juni 2020 – durchgeführt durch das UKE Hamburg – an, hier wurde diese für die Argumentation zur Schulöffnung herangezogen. Die Ergebnisse der CoKi Studie bezüglich Mund-Nasen Schutz bei Kindern sind ebenfalls sehr interessant (hier findest du über 50 weitere).
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