Kategorien
Hausdurchsuchung Impfung Medien Politik Polizei

Dr. Habig schildert Haft: Ratten, schimmliges Brot, Vergewaltiger als Mithäftlinge

Dr. Habig – für viele ein Held – beginnt seine Erzählungen den Vorkommnissen und Schikanen der letzten Monate gegenüber seine Person mit den Worten des Kommissars, der ihn verhaftete. Dieser sagte zu ihm: „Herr Habig, in meinen Augen haben sie alles richtig gemacht und sie gehören nicht ins Gefängnis und wenn sie einen guten Anwalt haben, sind sie ganz schnell wieder draußen. Das waren die letzten Worte und dann fing mein Transport in die JVA Bochum an.“ Sein damaliger Anwalt riet ihm, den Haftbefehl stillschweigend hinzunehmen. Im Gespräch sagt Dr. Habig dazu: „Das habe ich zwar nicht ganz nachvollziehen können, zumal ich ja Gelegenheit hatte, nach der staatsanwaltlichen Ermittlung hatte ich ja fast 5 Monate Zeit, sozusagen die Flucht zu begehen, aber dann hat man alles zusammengezählt und wollte einfach, dass es so einen Grund für die Verhaftung gibt.“ Er erzählt auch Details zu der Unterbringung und weist auf Missstände hin. Beispielsweise auf die Kombination von Quecksilberneonröhren und einer Feinvergitterung der Fenster: „Feinvergitterung ist eigentlich verboten, also diese 0,8×0,8 Zentimeter großen Quadrate. Die, wie sich raus stellte, bei vielen Leuten zu Augenproblemen geführt haben.“ Auch die Zustände bei der Essensversorgung spricht er an: „Und das Brot, was man mittags gekriegt hat, fing schon abends an zu schimmeln. Das konnte man eigentlich immer getrost dem Abfalleimer anvertrauen.“ Das und vieles mehr schildert er zu nun selbst zu seiner 16 monatigen Haft in der JVA Bochum.

Er äußert sich erstmals selbst zu all den Vorwürfen und Vorfällen ab Beginn seiner Verhaftung am 18. Mai. Ein ziemlich gefasster Mann, welchem man die Demütigungen der letzten Monate ansieht. In geduldiger Weise erzählt er von den Ereignissen der letzten Monate. Er spricht von schlechtem Essen und Brot, welches er bereits mittags für das Frühstück am nächsten Morgen bekam. Doch abends lag dieses dann schon verschimmelt am Teller. Ratten, die beim Freigang auf dem Hof zu beobachten waren und kaum noch laufen konnten. Entweder weil sie vergiftet wurden oder sich an den Lebensmitteln den Magen verdorben haben. Einem Raum mit 3,22 Quadratmetern, in denen Dr. Habig 16 Monate seiner Haft bis zum 21.09. verbringen musste. Quecksilberneonröhren und augenschädlicher Feinvergitterung, die zu einer dauerhaften leichten Augenenzündung bei den Häftlingen führte. Und ein Kommissar, welcher ihn verhaftete und ihm zu diesem Zeitpunkt sagt, dass er denkt, dass er alles richtig gemacht hat. Mehr Details aber nachfolgend im Interview (am Ende eingefügt) mit Reitschuster.

Alle Beiträge zu dem „Fall“ von Dr. Habig, welcher sich schützend vor seine Patienten stellte, findet ihr in der Liste.

Vorweg kann man sagen, dass die Unterbringung – vermutlich nicht nur von Dr. Habig – abscheulich und menschenverachtend war. Demgegenüber stehen dann wiederum solche abstoßenden Nachrichten:

Wie alles begann!

Alles begann mit einer staatsanwaltlichen Untersuchung und zwei Hausdurchsuchungen – wie es maßnahmenkritische Menschen wohl in diesem Land einfach zu ertragen haben. Dr. Habig hat es dabei bislang besonders schwer getroffen.

  • staatsanwaltliche Untersuchung
  • eine Woche später wird ihm die ärztliche Approbation von der Ärztekammer entzogen
  • er konnte kein Geld mehr verdienen
  • deshalb verkaufte er alles aus seiner Praxis, denn allein die Praxis kostete 1.800 Euro Kaltmiete
  • es gab zwei Hausdurchsuchungen
  • aufgrund dessen sind sie in das Haus des Schwagers gezogen
  • Verhaftung am 18. Mai – 5 SUVs mit schwarzen Scheiben versperrten die ganze Straße
  • er wird verhaftet und in Handschellen gelegt

Die Schilderungen zu dem ganzen Ablauf, weil ein Arzt seinen Patienten – welche unter massiven gesellschaftlichen Druck standen – half, würde man eigentlich nur in einem Bestseller Roman vermuten.

Bedeutende Worte des verhaftenden Kommissars

Der Kommissar der ihn verhaftete, sagte ihm währenddessen, dass er alles richtig gemacht habe und er nicht ins Gefängnis gehöre:

Herr Habig, in meinen Augen haben sie alles richtig gemacht und sie gehören nicht ins Gefängnis und wenn sie einen guten Anwalt haben, sind sie ganz schnell wieder draußen. Das waren die letzten Worte und dann fing mein Transport in die JVA Bochum an.

Dr. Habig

Wie erging es Habig, für den alles absolut befremdlich war, schließlich hatte er sie nie etwas böses zu schulden kommen lassen?

  • während der Verhaftung konnte er nicht mitnehmen
  • auf Bitten des Kommissars wurden die Handschellen während der Fahrt abgenommen
  • alles war Neuland für ihn – alles war befremdlich
  • die Herren im Auto haben kein Wort mit ihm gesprochen
  • er kam in die Wachmeisterei im Justizzentrum Bochum. Er musste in Ungewissheit über Stunden in einer Zelle warten

Wo man dann in so einer Zelle ist, wo man nach einer Stunde die Kacheln alle persönlich kennt, weil man die einzeln zählt. Weil man weiß gar nichts, man sitzt da, erstmal wartet, wartet und irgendwann kommt dann der Anwalt rein und sagt einem dann Bescheid, dass gleich die Haftprüfung stattfindet vor dem Richter, der dann darüber zu entscheiden hat.

Habig

Haftprüfung – Haftbefehl dringende Fluchtgefahr

Als Grund nannte der Haftrichter eine „dringende Fluchtgefahr“, welche Dr. Habig als solches interpretiert, dass man nach einem Grund suchte. Schließlich vergingen zwischen den staatsanwaltlichen Ermittlungen und der Verhaftung 5 Monate. Hätte Dr. Habig also fliehen wollen, hätte er es wohl in diesem Zeitfenster gemacht.

  • auf Anraten des Anwalts sollte er nur still sitzen, nichts dazu sagen und den Haftbefehl anhören
  • hauptsächlich bestehe bei Dr. Habig dringende Fluchtgefahr

Und darin wurde mir eröffnet, dass hauptsächlich bei mir dringende Fluchtgefahr besteht. Das habe ich zwar nicht ganz nachvollziehen können, zumal ich ja Gelegenheit hatte, nach der staatsanwaltlichen Ermittlung hatte ich ja fast 5 Monate Zeit, sozusagen die Flucht zu begehen, aber dann hat man alles zusammengezählt und wollte einfach, dass es so einen Grund für die Verhaftung gibt. Ja, dann hat man mir gesagt, ich könnte ja jederzeit abhauen und hätte ja die Praxis verkauft, um mir Geld zu verschaffen und solche Sachen.

Dr. Habig

Die erste Stunde in Polizeigewahrsam fing nun an

Die schrecklichsten Minuten war für ihn die Zeit, als er in der JVA in der Zelle saß und nicht wusste, was passiert – ohne jegliches Zeitgefühl. Er beschreibt sogar körperliche Symptome wie Herzrasen und Schwitzen.

Also, das sind eigentlich die schrecklichsten Minuten. Also, da sitzt man da, man weiß überhaupt nicht, was passiert, es ist keine Uhr da, sie wissen gar nichts mehr was passiert. Und da habe ich dann schon gemerkt, dass ich deutlich Herzrasen bekam und ein bisschen geschwitzt habe und ich dachte, was passiert jetzt, was machen die mit dir. Wirst du noch wo anders hin transportiert.

Dr. Habig

Während der ganzen Haft flossen keine Informationen

Als sehr eindringlich erzählt er auch, dass er grundsätzlich keine Informationen bekam. Weder zu Telefonaten, Besuchen oder anderen Dingen. Alles wird offen gelassen und nichts wird erklärt.

Sie kriegen ja grundsätzlich keine Information oder wenig Information und das zieht sich auch wie ein roter Faden durch die ganze Haft. Dass ihnen eigentlich keiner so richtig sagt, was läuft oder ob ein Telefonat stattfindet oder ob Besuch stattfindet. Das wird alles immer offen gelassen und wird auch nicht erklärt oder kommentiert.

Dr. Habig

Er musste sich komplett nackt ausziehen

Ein beschämender und unwürdiger Moment war, als er sich komplett nackt ausziehen musste und eine uralte Unterhose anziehen musste, welche vermutlich schon „10.000” andere Häftlinge getragen hatten.

Naja und dann bin ich irgendwann abtransportiert worden mit dem Polizeiauto in die JVA und dort musste ich alles abgeben und mich komplett ausziehen inklusive Unterhose, Socken alles. Ja, komplett nackt. Und bekam dann Anstaltskleidung. Ja, da kriegt man dann so eine uralte Unterhose, die schon vermutlich 10.000 Leute vorher getragen haben. Also, die dann natürlich gewaschen wird, aber die sowas von verbeult ist. Also, das war schon erstmal übel, dass ich in dieser Knastkleidung war und meine ganze private Kleidung abgeben musste. Dann kriegte ich so einen geschnürten Sack, da waren dann irgendwelche Sachen drin, Decken, ne Tasse und Geschirr und solche Dinge, die man dann auf der Zelle als Ausstattung hatte. Und dann wurde ich auf die Zelle gebracht in der Untersuchungshaft.

Dr. Habig

Auf 3,22 Quadratmeter „lebte“ Dr. Habig

Die Zelle in der er 16 Monate verbringen musste war gerade einmal 3,33 Quadratmeter groß. Der Toilettengang konnte nicht mit einer gewissen Privatsphäre verrichtet werden.

Die ist dann relativ klein, ich habe dann hinterher mal ausgerechnet, begehbare Fläche war für mich 3,22 Quadratmeter. Das andere war ja besetzt durch Tisch, Stuhl, Waschbecken und Toilette. Die Toilette war offen, direkt am Anfang. Also die war nicht sozusagen extra, durch einen, sagen wir mal durch eine spanische Wand oder irgendwas getrennt. Wenn man also auf Toilette saß und die Tür geht auf, konnte jeder einen beobachten. Das empfand ich eher als unangenehm.

Dr. Habig

Mithäftlinge haben mir dann erzählt, dass das in anderen Haftanstalten nicht so wäre. Da hätte man dann so eine Art Separee, ja und das ist dann halt nicht so peinlich ist.

Dr. Habig

Untergebracht in einem Zimmer mit Quecksilberneonröhre und augenschädlicher Feinvergitterung

Dr. Habig schildert dann eine teilweise sehr bedenkliche Zellenausstattung.

  • Quecksilberneonröhre
  • Grob- und Feinvergitterung

Feinvergitterung ist eigentlich verboten, also diese 0,8×0,8 Zentimeter großen Quadrate. Die, wie sich raus stellte, bei vielen Leuten zu Augenproblemen geführt haben. Also häufige Konjunktivitis, also man hat immer die Augen leicht entzündet hat. Und hat auch Sehverschlechterung, ja. Was eben durch dieses Licht in Kombination mit dieser Feinvergitterung passiert.

Dr. Habig

Ratten im Hof

Auch erzählt er mehrere Vorkommnisse mit Ratten.

Ja also die Ratten im Hof die konnte man teilweise beobachten oder Ratten kann man ja auch teilweise hören, die fiepsen etwas. Und ein Mithäftling der unter mir wohnte, ich war also in der ersten Etage, der war unten, dem kam auch eine Ratte durch die Toilette entgegen. Der saß also und sah wie der Kopf der Ratte sozusagen nach oben sich wurstelte. Und dann hat er dann Theater gemacht. Dann hat man irgendwas da rein gekippt oder Zeug rein gemacht und so und dann hat man irgendetwas an seiner Toilette verändert […].

Also eine Rattenplage war da wohl bekannt, überall und ab und zu haben wir dann im Hof, wo der Freigang war, haben wir dann auch Ratten ganz langsam laufen sehen, die waren kurz vor dem Verenden. Ob die jetzt am Rattengift gestorben sind oder an den Nahrungsmittelresten die wir zur Verfügung gestellt gekriegt haben.

Dr. Habig

Auch am Essen haperte es

Das Essen war laut Dr. Habig nicht besonders gut. Hinzu kamen Erzählungen von Mithäftlingen wie auch mal Fingernägel und andere Dinge im Essen fanden. Das Brot was er mittags für das Frühstück am nächsten Tag bekam, war abends bereits verschimmelt.

Ab und zu gab es ein Highlight, das wurde uns dann von denjenigen dann schon mitgeteilt, am Tag vorher. Die sagten dann z.B. morgen gibt es guten Fisch, den kann man essen und dann haben wir uns darauf alle gefreut. Weil, das war eher eine Seltenheit. Man kriegte zwei mal in der Woche Eintopf, dann kriegte man ab und zu so eine Biokost. Das war dann irgendwie so eine Art Gemüsefrikadelle, die man aber nicht genau definieren konnte. Manche Insassen haben mir dann erzählt, was sie darin alles gefunden haben – Fingernägel oder sonstige Sachen. Gut, ansonsten wurde das Essen halt alles gedampft – es war also Dampfkost. Und kam häufig lauwarm an auf einer Menage. Die wir dann auch schnell wieder zurückgeben mussten. Wir mussten das Essen also immer auf die normalen Teller umfüllen, damit die Menage schnell wieder zurück gegeben werden kann, was also aus Metall besteht.

Ja, das Essen war also nicht sehr erfreulich. Also, man kriegte im Grunde genommen ein mal am Tag Essen, das war also mittags gleich fürs Abendbrot mit und fürs Frühstück vom nächsten Tag. Man kriegte also 8 Scheiben Brot, die packten die einem einfach da drauf und dazu irgendwelche Schmierkäse oder irgendwelche Wurst aus Dosen. Und es war in der Regel keine Butter da, es war nichts da. Und das Brot, was man mittags gekriegt hat, fing schon abends an zu schimmeln. Das konnte man eigentlich immer getrost dem Abfalleimer anvertrauen. Also deshalb hat man in der ersten Zeit auch schnell abgenommen. Mir ist der Ehering einmal beim Duschen fast in den Gully gefallen, weil die Finger sehr dünn geworden sind. Deshalb habe ich ihn mir dann hinterer um den Hals gehängt.

Dr. Habig

80% des Personals war korrekt, aber …

Auch spricht er das Verhalten der Mitarbeiter an, welches er von 80% des Personals als korrekt empfand, aber auch von Ausnahmen berichten kann und muss. Anscheinend war ein Teil des Personals und das Gericht erbost, dass Habig den Deal, welchen ihn sein Pflichtverteidiger empfahl, ablehnte. Dieser Pflichtverteidiger versuchte Habig andauernd zu diesem Deal zu bewegen. Er tätigte Äußerungen wie „die sind ganz hart drauf, die wollen eine ganz harte Strafe“ und setzte Dr. Habig damit unter Druck. Dieser war ständig bei der Richterin und der Staatsanwaltschaft und empfahl Dr. Habig eine Einlassung, bei der er zugeben sollte, dass er ab 2020 die Menschen alle nur noch so geimpft hat, wie der Vorwurf lautete. Damit hätte er 3,6 Jahre Haft bekommen. Einen Tag nach der Einlassung war beispielsweise auch ein Zeuge geladen, der von Habig eine richtige Impfung verlangte und diese auch so erhielt. Damit war die Einlassung hinfällig, denn Dr. habig ließ sich nicht darauf ein. Damit hatte sich die Richterin dann auch von dem Deal gelöst. In diesem Zuge kam, dann auch sein neuer Anwalt Rechtsanwalt Schmitz an seine Seite.

Das war eine Geschichte, da wurde ja als die Anwaltswechsel vorgenommen worden sind. Ja, als meine Frau sozusagen zu mir kam und sagte, lieber Mann, lieber Heinrich, du hast nichts verbrochen, ja, wir wechseln jetzt den Anwalt und unterschreib hier. Und das habe ich dann gemacht, weil ich ihr 100% vertraue und als dieser Anwaltswechsel statt fand, wurde mir morgens auf einmal beim Gang zum Landgericht einfach eröffnet nach einem noch nicht ganz stattgefundene PCR-Test, ich sei Corona positiv und müsste jetzt in Quarantäne mit zwei anderen zusammen. Und da kamen wir in einen noch dreckigeren Flügel, da stand Essen von drei Wochen drin oder mindestens vier Wochen. Der war voll, es stank in dem Zimmer. Ich habe das erstmal gereinigt, aber wir mussten komplett die Maske aufziehen, sobald die Türe aufging. Kriegten Essen sozusagen auf einem Stuhl hereingeschoben. Ja und die drei, die alle den positiven PCR-Test hatten, die im übrigen alle keine Symptome hatten, waren dann erstmal da eingeschlossen. Hatten alle einen positiven PCR-Test und da war ziemlich kalt draußen. Wir hatten dann Hofgang gehabt mit drei Personen. Da war eine „nette“ Beamtin – ich sage jetzt mal nicht den Namen – sehr korpulent, eine korpulente Dame, die es wohl auf mich abgesehen hatte oder auf mich angesetzt war, ich weiß es nicht, die schrie dann, obwohl wir fast 50 Meter auseinander waren und draußen war Schneetreiben, schrie sie mich an, „Maske auf Habig ja und zwar sofort“. Und ich dachte, was ist denn jetzt los, das war so mitten in dem Schneetreiben und draußen, weit auseinander, ohne jeglichen Kontakt zu irgend einem anderen wurde ich von diesen dreien dazu aufgefordert, die Maske zu tragen. Und ich habe das alles nicht hinterfragt, ich dachte einfach, das fühlt sich alles wie ein Schikane an, genau wie diese ganze Quarantäne Situation. Die das wohl im Gericht einfach irgendwie angeordnet haben. Das war mein Gefühl.

Dr. Habig

Er erzählt, von einem weiteren Erlebnis während der Quarantäne.

Dass man mir gesagt hat, morgens, über die Ampel – das ist die Sprechanlage – rief mich diese besagte Frau an und sagte zu mir „ja sie haben ja wohl wieder negativ abgeschnitten, sie bleiben noch eine Woche hier“. Also nach einer Woche sollte man frei getestet werden und ich sollte noch eine Woche bleiben. Daraufhin habe ich gesagt „hören sie mal, bei mir war gar einer zum Testen“. Dann sagte Sie „och dann habe ich mich vertan“. Und dann kam jemand zum Testen und dann ging das halt weiter und dann konnte ich auch wieder an den Landgerichtsterminen teilnehmen.

Dr. Habig

Zeugen standen durch Gesellschaft und die Vorkommnisse im Bekanntenkreis unter Druck und sagten vor Gericht aus, dass Habig alles richtig gemacht hat und ganz andere Leute dort vor Gericht sitzen müssten. Das war für das Gericht dann natürlich wenig kompatibel, es hätte gerne etwas anderes gehört. Am liebsten hätte das Gericht wohl gehört, dass Dr. Habig die Patienten überredet hat. Dr. Habig erwähnt dann auch das übergroße Engagement von RA Schmitz, der u.a. Patienten befragt hatte.

Auch er bestätigt, dass die 60 Zuschauer, welche regelmäßig vor Ort waren, offensichtlich abgehalten werden sollten, der Sitzung beizuwohnen. Ausweise wurden beispielsweise kopiert. Das erzählte auch schon RA Schmitz des öfteren.

Frierend im Haftraum – anfangs wurde er mit Fußfesseln zu den Verhandlung gebracht

Auch erzählt Dr. Habig (Minute 19:00), dass er teilweise frierend im Haftraum saß. Wenn Termine verschoben werden, muss man in diesem Raum warten. Die Klimaanlage wurde so kalt eingestellt, dass man dort wohl sehr stark frierte. Decken gibt es dort nicht, die muss man sich wenn dann selbst mitnehmen – wenn man denn beim ersten Mal davon weiß. Wenn das Verfahren gegen 14:00 Uhr abgeschlossen war, musste er teilweise in diesem Raum bis abends 19:00 Uhr warten. Es wird einem keine Uhrzeit mitgeteilt und am Ende des tages ist man nach diesem Aufenthalt sehr stark durchgefroren. Er nahm sich dann viel zum Lesen und auch Decken gegen das Frieren mit. Auch Fußfesseln musste er Anfangs tragen, bis ein Häftling ihm empfahl, dagegen einen Antrag zu stellen. Er empfand das ganze als Schikane.

Mithäftlinge schätzten Dr. Habig sehr

Mitgefangene haben ihn sehr respektvoll behandelt, teilweise wurde er gesiezt – obwohl es dort überhaupt nicht üblich ist. Damit brachten diese ihren Respekt zum Ausdruck. Er half im Gegenzug aber auch beim Schriftverkehr mit dem Anwalt oder um Anträge zu stellen. Die Solidarität war groß gegenüber einander und gerade neue Häftlinge wurden unterstützt. Er erwähnt dabei, dass es beispielsweise nur kaltes Wasser gibt und um sich Kaffee zu machen, benötigte man einen Tauchsieder. Kaffee gab es in dieser Anstalt gar nicht, was in anderen Anstalten besser sein solle. Deshalb stattete man neue Häftlinge zuerst mit dem Nötigsten aus.

Das soll in anderen Haftanstalten besser sein, aber Krümmede ist so etwas wie die Endstation, sagen viele.

Dr. Habig

Kinderschänder werden besser behandelt als Dr. Habig

Üblich in der JVA war dort auch, dass jeder seinen Haftbefehl (in der Freistunde) mitbringen musste, um Kinderschänder auszuschließen. Jeder konnte dann den Haftbefehl lesen. Bei Dr. Habigs Haftbefehl haben die Insassen den Kopf geschüttelt und gingen davon aus, dass er sehr schnell wieder auf freien Fuß komme.

Solidarität durch Briefe aus allen Herren Ländern war unermesslich groß

Der Zuspruch durch Briefe und Bilder (von Kindern) war für Dr. Habig sehr hilfreich in dieser Zeit. Auch der Glaube war für Dr. Habig eine große Stütze.

Er war bei der Arbeit auch mit Vergewaltigern und Mördern untergebracht und musste mit diesen zusammenarbeiten. Er erzählt von einem Mörder, der eine 20-Jährige Frau umbrachte und im Anschluss verbrannte und dieses Opfer im Gefängnis dann im Nachgang verhöhnte. Der Kontakt zu solchen Menschen wurde gemieden.

Ich habe dann gemerkt, dass der Staat in Bezug auf sagen wir mal die Resozialisierung eigentlich nichts tut.

Dr. Habig

Demonstrationen

Er erwähnt, dass die Demonstrationen sein Herz berührt haben. Die Trommeln waren so laut, dass man es bis ins Gefängnis gehört hat.


Bitte unterstützt auch Dr. Urmetzer

Wir möchten an dieser Stelle auch an Dr. Urmetzer in Nürnberg erinnern, der derzeit wenig bis keine Unterstützung erfährt – siehe aktueller Beitrag: „Alleingelassen: Verfahren gegen Dr. Urmetzer wegen Maskenattesten“.

Unterstützung für Dr. Wolfgang Urmetzer u.a. über folgendes Spendenkonto:

Inhaber: Wolfgang Urmetzer, Nürnberg:
IBAN: DE69 7605 0101 0001 9757 49
BIC: SSKNDE77XXX
Sparkasse Nürnberg
Verwendungszweck: Schenkung Prozesskosten

Zur Vorortunterstützung:

Eike Burg unterstützt Dr. Urmetzer durch seine Präsenz im Gericht regelmäßig und dreht dazu Videos, die er bei YouTube hoch lädt. Wenn es euch möglich ist, zeigt Präsenz in den Gerichten und unterstützt diese mutigen Ärzte.

26. Oktober / 7. November / 14. November / 30. November / 12. Dezember / 19. Dezember

jeweils vormittags ab 10 Uhr, vermutlich in Raum 1008 im Strafjustizzentrum Nürnberg (Neubau neben dem alten Justizpalast) in der Fürther Straße.
Aktenzeichen 2 KLs 406 Js 6 4606/20
Parkplätze gibt es auf der Straße vor dem Gebäude.

Vielleicht kann ja jemand beispielsweise Herrn Reitschuster (kontakt@reitschuster.de) über diesen Fall informieren, damit Dr. Urmetzer ebenfalls mehr Bekanntheit und öffentlichen Zuspruch erhält.

Jede Unterstützung, egal in welcher Form, jeder positive Gedanke, jede gute Energie, jedes Gebet, jede angezündete Kerze und natürlich auch finanzielle Unterstützung soweit jemand das kann, helfen mir in dieser schwierigen Situation. Machen mir Mut. Aufgeben ist eh keine Option und ich habe den tiefen Glauben, dass am Ende die Wahrheit, die Liebe und das Gute siegen werden.

Dr. Urmetzer

Netiquette für Kommentare

15 Antworten auf „Dr. Habig schildert Haft: Ratten, schimmliges Brot, Vergewaltiger als Mithäftlinge“

Boris Reitschuster hat ein zweites Video mit Heinrich Habig gedreht. In diesem erzählt der Arzt, was seine Beweggründe und Motive waren, so zu handeln und nicht anders. Ich fand das ausgesprochen sehens,- und hörenswert. Wäre es möglich, das auch auf diesem Blog einzustellen?

Der Nobelpreisträger Alexander Issajewitsch Solschenizyn hat so ein System passend beschrieben,das darf man aber heute wohl nicht mehr zitieren sonst gilt man als Staatsfeind…

Diese Land ist bankrott. Komplett, auf allen Ebenen. Das ist so dermaßen erschütternd, was er da berichtet… Mich kotzt das alles so sehr an, das kann sich keiner vorstellen. Dieses Land ist ein Dampfkochtopf, der kocht, die Herdplatte ist heiß, heißer, am heißesten und der Topf hat kein Ventil… Aber ist ja alles gewollt, hüben, wie drüben, oben, wie unten…

Markus, mit Ihrem: „Dieses Land ist bankrott.“, und weiteren Erklärungen könnten Sie meinen, unsere Gesellschaftsordnung ist nicht mehr zu Reformen fähig, kann nur von Grund auf erneuert, revolutioniert werden. Wenn Sie dann noch der Frage nachgehen, was die Grundlage unserer, eigentlich jeder Gesellschaftsordnung ist, sind Sie schnell wieder bei „bankrott“.
Diese Zusammenhänge sind gar nicht so schwer verständlich, wie gemeinhin geglaubt. Aber da ist die Staatspropaganda davor. Plötzlich sind echte Linke, progressiv Kritische „Rechte“, gar „Nazis“, und umgekehrt. WEF-Schwabs „Sozialismus“-Fabulierungen, nichts besitzen und glücklich sein, sind in Wahrheit faschistisch, vielleicht neo- oder global-„nationalsozialistisch“.
Also, Fernseher aus, und ab in die Bibliothek! Noch findet man dort alte, abgegriffene Bücher, die einem helfen, die Welt zu verstehen. Sie ist erkennbar.
Es waren seit über hundert Jahren gerade Arbeiter und nicht hoch ge- oder gar verbildete „Wissenschaftler“, die die Welt so gut durchschauten, dass sie der – seiher unveränderten – Ordnung gefährlich wurden. Also Mut, frisch auf ans Werk, aller Anfang ist schwer, Appetit kommt beim Essen. Sie müssen sich gar nicht durch Meter von Bücherwand „fressen“. Fangen Sie doch mal mit dem „Kommunistischen Manifest“ an, klein aber fein!

@Dian C. – 17. Oktober 2023 um 9:08 Uhr
„Also, Fernseher aus, und ab in die Bibliothek! Noch findet man dort alte, abgegriffene Bücher, die einem helfen, die Welt zu verstehen.“

Wenn man schon ein paar Jahrzehnte mit Verstand und wachem Geist in dieser irren Welt lebt, dann benötigt man keine „alten und abgegriffenen Bücher“, um die Welt zu verstehen, wie sie heute ist: Sie nährt sich aus der Vergangenheit…

„Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen und die Zukunft gestalten.“ August Bebel

Nun ja, ausgerechnet der Kommunismus, der das Paradies auf Erden verspricht…und dann zu Zwang und Sündenböcken greift, weil das Paradies auf Erden halt unmöglich ist und erst im Himmel auf uns wartet. „Also, Fernseher aus, und ab in die“ Bibel! „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast.“
Aus dem aufklärerischen irdischen Heilsversprechen, das vom Kommunismus weitergetrieben wurde, gepaart mit apokalyptischer Angstmacherei, schlagen die Kapitalisten nun eben Kapital, „Kapitalsozialismus“.

@ Bohnerbart 17. Oktober 2023 um 18:16 Uhr
„Nun ja, ausgerechnet der Kommunismus, der das Paradies auf Erden verspricht…und dann zu Zwang und Sündenböcken greift, weil das Paradies auf Erden halt unmöglich ist…“

Nun ja, ausgerechnet das Christentum, das das Paradies erst für die Ankunft im Himmel verspricht… und dann zu Zwang und Sündenböcken greift und viel Schlimmeres mehr…

Wer die stalinistischen Massenmorde in der UdSSR oder die Massaker unter Mao in China mit dem Kommunismus à la Karl Marx in Verbindung bringt, der irrt gründlich. Der tiefenindoktrinierte Sozialismus-/Kommunismus-Hass, der von Generation zu Generation weiter“vererbt“ wird, verhindert auf ewig Veränderungen…

Es gibt – verständige – Christen, die zwischen der eigenen Heilslehre und der marxistischen Vision im Ergebnis – auf Erden – gar keinen so großen Unterschied sehen, natürlich im Weg und der Herangehensweise. Bei Bohnerbart stechen mir zusehr das Schlecht- und Verächtlichmachen ins Auge, als dass ich auf einen fruchtbaren Streit hoffen wollte.

Sie haben hier auch noch einmal an das Verfahren gegen Herrn Urmetzer erinnert.

Ich stehe in Kontakt mit Herrn Urmetzer und er lässt ausrichten, dass er nach dem hier erschienenen Artikel vom 11. September 2023 viel Zuspruch erfahren hat. Viele Mitmenschen hätten ihm daraufhin Unterstützung zugesagt und ihm dadurch Kraft gegeben.

Er dankt allen von Herzen, die ihm – wie auch immer – Beistand leisten und ihn unterstützen.

Wenn der Kommissar den Eindruck hat, dass er mit der Verhaftung Unrecht begeht, dann muss er remonstrieren und nicht dem Verhafteten falsche Hoffnungen machen, oder wie soll ich das verstehen?

Man stelle sich jetzt mal Häftlinge vor, um die sich keine Öffentlichkeit, keine Verwandten oder Bekannten kümmern.

Laut ARD/ZDF haben wir in Deutschland humane Haftbedingungen. Das gilt aber nur für die, die nicht auf humane Haftbedingungen angewiesen sind.
Ich erinnere mich an die beiden Beine, die Horst Mahler unter den humanen Haftbedingungen in Deutschland verloren hat.
Ich erinnere an das, was Gustl Mollath aus der Straubinger geschlossenen Psychiatrie berichtete.

Es ist irgendwie wie in der Viehzucht.
Solange die nicht geschlachtet werden, werden die bei Laune gehalten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert